Siemens Energy hat am Abend seine Zahlen für das vierte Quartal 2023/24 veröffentlicht. Der Konzern hat demnach alle Jahresziele erreicht. Gleichzeitig wurden neue Zielvorgaben bis 2028 herausgegeben. Die Aktie baut daraufhin die heutigen Tagesverluste nachbörslich bereits mehr als komplett wieder ab.
Siemens Energy hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis um 16,6 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro gesteigert, vor allem aufgrund von Grid Technologies und Siemens Gamesa, wo der derzeitige Hochlauf ein starkes Umsatzerlöswachstum im Offshore-Geschäft bewirkte.
Das Ergebnis vor Sondereffekten war aufgrund des erwarteten Verlustes bei Siemens Gamesa mit 83 Millionen Euro zwar negativ, aber deutlich niedriger als die 487 Millionen Euro aus dem Vorjahreszeitraum. Die Sondereffekte halbierten sich auf ein Minus von 32 Millionen Euro. Insgesamt belief sich das Minus somit auf 115 Millionen Euro.
Besonders erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang. Er lag im Schlussquartal des Geschäftsjahres bei 15 Milliarden Euro. Der Analystenkonsens hatte bei lediglich 12,2 Milliarden Euro gelegen.
Dazu beitragen sollen vor allem die Geschäfte mit Netz- und Gastechnik sowie weitere Verbesserungen im Windkraftgeschäft Gamesa. Allerdings erwartet Siemens Energy für den Bereich erneut einen Milliardenverlust. Analysten haben bei der Marge bislang 4,2 Prozent auf dem Zettel.
Siemens Energy blickt nun optimistisch auf das neue Geschäftsjahr. Für 2024/25 erwartet der Konzern ein deutliches Plus bei Umsatz und operativer Rentabilität. Der vergleichbare Umsatz soll bis Ende September um 8 bis 10 Prozent zulegen, die bereinigte operative Marge sieht das Management um Christian Bruch bei 3 bis 5 Prozent.
Wachstumstreiber sind die Netz- und Gastechnik sowie Fortschritte im Windkraftgeschäft bei Gamesa, das jedoch erneut einen Milliardenverlust verbuchen dürfte. Analysten rechnen aktuell mit einer Marge von 4,2 Prozent.
Bis zum Geschäftsjahr 2028 will Siemens Energy ein durchschnittliches jährliches Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich erzielen. Für die Ergebnismarge des Geschäftsjahres 2028 wird ein Zielwert von zehn bis zwölf Prozent angestrebt. Bisher hatte die Zielmarke bei acht Prozent oder höher gelegen.
Anleger zeigen sich zufrieden mit dem Zahlenwerk. Siemens Energy legt nachbörslich knapp zwei Prozent zu – und kann damit einen Teil der heutigen Tagesverluste wieder wett machen. Die Aktie bleibt damit attraktiv.