Die Rekordrally bei Siemens Energy setzt sich auch in der neuen Woche fort. Im frühen Handel notiert die Aktie einmal mehr auf einem neuen Allzeithoch und profitiert dabei von einer deutlichen Kurszielanhebung durch Berenberg. Einmal mehr zeigt sich, dass der Markt die Chancen im Bereich Elektrifizierung gegenüber den Risiken im Windgeschäft klar übergewichtet.
300 Prozent hat die Aktie von Siemens Energy im bisherigen Jahresverlauf zugelegt. Dennoch sieht Analyst Philip Buller weitere 50 Prozent Aufwärtspotenzial. Er hat das Kursziel von 35 auf 70 Euro verdoppelt und die Einstufung auf „Buy“ bestätigt. Er sieht Potenzial in den boomenden Bereich Gas- und Netztechnik und hält die immer noch negative Bewertung der Windkraftsparte für ungerechtfertigt.
DER AKTIONÄR bleibt zumindest hinsichtlich der Windtochter Gamesa etwas vorsichtiger gestimmt und sieht durchaus viele Risiken. Im seit Anfang Oktober laufenden neuen Geschäftsjahr wird für den Turbinenbauer erneut ein Milliardenverlust erwartet. Ob es dem seit August amtierenden Spartenchef Vinod Philip tatsächlich gelingt, 2026 den „Break-even“ zu erreichen, sollte zudem zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden. Der harte Preiskampf in der Branche, hohe Rohstoffkosten und der politische Gegenwind, der in den USA unter Donald Trump zu erwarten ist, setzen neben den hausgemachten Problemen weiter zu. Bereits heute eine nachhaltige Erholung einzupreisen könnte deshalb zu früh sein.
Ungeachtet der Risiken in der Windbranche: Netz- und Gastechnik erfreuen sich großer Nachfrage, die Sparten wachsen stark und das wird am Markt derzeit honoriert und in den Vordergrund gestellt. Im Vergleich zum Wettbewerber GE Vernova lässt die Bewertung durchaus noch Luft nach oben. Die hohe Relative Stärke spricht zudem für weiter steigende Kurse. Anleger sollten die Gewinne weiter laufen lassen.