Den dritten Handelstag in Folge legte die Aktie von Siemens Energy am Dienstag deutlich zu. Bereits am Freitag vor den am Montag vorgelegten Quartalszahlen hatte der DAX-Titel angezogen und auch jetzt bleiben die Bullen am Drücker. Ursache für den anhaltenden Kursanstieg sind positive Stimmen von Seiten der Analysten.
Siemens Energy hatte am Montag auf Umsatzseite positiv überrascht, aber erneut rote Zahlen geschrieben. Während die Umsatzprognose erhöht wurde, hat das Management für das Gesamtjahr auch einen größer als bislang erwarteten Verlust in Aussicht gestellt. Die Euphorie kann die zunächst aber augenscheinlich nicht trüben.
Drei höhere Ziele
Mit Morgan Stanley, der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und Oddo BHF hoben gleich drei Banken ihre Kursziele für Siemens Energy an. Am Vortag hatte der Konzern Quartalszahlen veröffentlicht. Das Unternehmen habe bei den Margen den Tiefpunkt schon hinter sich, und im früher unter Gas & Power firmierenden Energietechnikgeschäft unterschätze der Markt eventuell das vorhandene Potenzial, begründete Morgan-Stanley-Analyst Ben Uglow seine angehobene operative Ergebnisschätzung (EBIT) für 2024 sowie das neue Kursziel von 35,90 Euro. Auch Volker Stoll von der LBBW verwies zum neuen Kursziel von 26 Euro auf höhere Erwartungen für die langfristigen Margen.
Beide Experten empfehlen die Aktie zudem weiter zum Kauf – trotz der Problemtochter Siemens Gamesa. Diese habe bis zu einer Trendwende allerdings noch einen langen Weg vor sich, heißt es bei den Experten von Oddo BHF. Sie bleiben mit ihrer Zielanhebung auf 23,10 Euro knapp unter dem nun erreichten Kursniveau und empfehlen die Aktie weiter mit „Neutral“.
Die Aktie von Siemens Energy zeigt weiter relative Stärke, die Hoffnung auf bessere Margen treibt an. Doch die Probleme sind klar ersichtlich. Das Windgeschäft, das für die Zukunft stehen soll, ist weiter unprofitabel – und die Wende in der gesamten Branche ist noch immer in weiter Ferne. Für langfristig höhere Kurse bei Siemens Energy ist es aber wichtig, dass die Talsohle bei Gamesa wirklich durchschritten wird.
Mit Material von dpa-AFX