Ein eher müder Handelsauftakt für die Aktien der beiden Energieriesen Petrobras und Shell. Dies ist wenig verwunderlich angesichts der aktuellen Entwicklung am Rohölmarkt. Denn nachdem die Ölpreise in der Vorwoche noch deutlich zugelegt hatten, haben sie sich am Montag bislang kaum von der Stelle bewegt.
Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 85,23 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel geringfügig auf 80,72 Dollar.
Tendenzieller Preisdruck kam von der trüben Aktienmarktstimmung in Asien. Darüber hinaus lastete der etwas festere US-Dollar auf der Stimmung am Ölmarkt. Steigt der Dollar, verteuerte sich Erdöl für Investoren außerhalb des Dollarraums, was auf deren Nachfrage lastet.
Neuerliche Angriffe auf Schiffe in der Nähe Jemens machten sich am Erdölmarkt zunächst nicht bemerkbar. In den vergangenen Wochen ist es im Roten Meer immer wieder zu Angriffen durch jemenitische Huthi-Milizen gekommen, die von Iran unterstützt werden. Hintergrund der Angriffe ist der Gaza-Krieg.
Ein Grund für den Preisanstieg in der Vorwoche ist die Aussicht auf eine anziehende Nachfrage. Die konjunkturelle Lage in China scheint sich etwas zu bessern, was sich in einem höheren Bedarf an Rohöl, Benzin und Diesel niederschlagen dürfte. Das Angebot ist aufgrund von Förderbeschränkungen des Ölkartells Opec+ knapp.
Die leichte Erholung der Ölpreise spielt Petrobras und Shell natürlich voll in die Karten. Zudem ist das aktuelle Ölpreisniveau für die Unternehmen weiterhin absolut ausreichend, um Quartal für Quartal stattliche Gewinne einzufahren und den Anteilseigner attraktive Dividenden auszuschütten. Die beiden immer noch sehr günstig bewerteten Aktien von Shell und Petrobras bleiben daher attraktiv. Der Stoppkurs bei Petrobras kann bei 5,90 Euro belassen werden. Bei Shell bietet sich nach wie vor die Marke von 26,00 Euro an.
Mit Material von dpa-AFX