Mitte Mai hatte die Shell-Aktie bei 2.956 Britischen Pence (umgerechnet 34,91 Euro) ein neues Allzeithoch markiert. Anschließend ging es im Zuge der Schwäche der Ölpreise bergab. Zuletzt konnten sich die Ölpreise wieder erholen und so kämpft sich der Kurs des Energieriesen wieder nach oben und notiert nur noch weniger als vier Prozent unter dem Rekordhoch.
Die Ölpreise halten sich auf ihren hohen Niveaus. So kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent knapp 86 Dollar. Bei WTI sind es aktuell rund 83 Dollar. Die gestern veröffentlichten Daten zu den Rohöllagerbeständen stützten die Ölpreise nur vorübergehend. Die Bestände an Rohöl sanken im Vergleich zur Vorwoche laut Energieministerium um 12,2 Millionen auf 448,5 Millionen Barrel. Analysten hatten lediglich einen Rückgang um 1,0 Millionen Barrel erwartet. Auch die Bestände an Benzin und Destillaten gingen zurück. Die Erdölpreise bewegen sich damit etwas unterhalb ihres am Vortag erreichten zweimonatigen Höchststands.
Indes hat RBC die Shell-Aktie nach Bloomberg-Daten zu Flüssiggas (LNG)-Handelsströmen auf "Outperform" belassen. Der globale LNG-Handel sei im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten rückläufig gewesen und habe zum Vorjahr stagniert, schrieb Analyst Biraj Borkhataria. Er verwies dafür in seiner am Mittwoch vorliegenden Studie zu globalen Öl- und Gasunternehmen auf geplante und ungeplante Ausfälle in verschiedenen LNG-Anlagen. Borkhataria aktualisierte daher seine Erwartungen für das zweite Quartal und rechnet damit, dass im restlichen Sommer das Wetter und damit die erwartete außergewöhnliche Hurrikan-Saison eine größere Rolle spielen werden. Mit Ausnahme von BP rechnet er für das abgelaufene Jahresviertel bei allen großen Unternehmen mit rückläufigen Volumina.
Auch DER AKTIONÄR bleibt angesichts der guten Perspektiven für den breit aufgestellten Global-Player zuversichtlich gestimmt. Darüber hinaus ist die Bilanz sehr solide, die Bewertung immer noch günstig und der Chart aussichtsreich. Die Dividendenperle bleibt ein Kauf (Stopp: 26,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX