Eni und die Private-Equity-Gesellschaft HitecVision planen das IPO von Var Energi. Das Joint Venture strebt ein Listing an der Euronext in Oslo an und will vom zuletzt zurückgekehrten Vertrauen in den Öl- und Gassektor profitieren. Der Börsengang passt zu den ambitionierten Zielen des italienischen Energiekonzerns.
Laut Reuters könnte das Joint Venture mit zehn bis 15 Milliarden US-Dollar bewertet werden. Das IPO, bei dem ein Minderheitsanteil auf Parkett gebracht werden soll, könnte damit eines der größten Börsendebüts in der Geschichte Norwegens werden.
Laut Var Energi soll der Börsengang eine Privatplatzierung und ein öffentliches Angebot an Investoren in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark umfassen. Daneben ist eine Privatplatzierung an institutionelle Investoren außerhalb Norwegens und der USA geplant.
Laut der jüngsten Investoren-Präsentation produzierte Var im dritten Quartal 2021 rund 247.000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Bis Ende 2025 strebt das Unternehmen einen Ausstoß von rund 350.000 Barrel täglich an.
Eni und HitecVision, die 70 beziehungsweise 30 Prozent an Var halten, setzen mit den Börsenplänen auf das zuletzt zurückgekehrte Vertrauen in den Öl- und Gassektor. Für den italienischen Energie-Riesen ist das IPO außerdem ein Schritt hin zur Kohlenstoffneutralität, zu der sich der Konzern vergangenes Jahr verpflichtet hat.
Bei den Anlegern sorgten die IPO-Pläne nicht gerade für Jubelstimmung. Die Papiere von Eni stehen am Montagnachmittag an der Mailänder Börse gut vier Prozent im Minus.
Zwar steht der Börsengang Anlegern aus Deutschland nicht offen, dennoch könnte er ein Eisbrecher für zuletzt wiederholt verschobene IPOs, wie zum Beispiel das von Wintershall DEA, werden. DER AKTIONÄR wird die Entwicklung verfolgen und bleibt im Öl- und Gassektor bei seinen Empfehlungen für unter anderem BP und Royal Dutch Shell.