Am Mittwoch diskutieren wieder einige der weltgrößten Ölproduzenten beim OPEC-Treffen in Wien über die zukünftige Förderpolitik. Und dieses Mal dürfte es für die Aktionäre von Energiekonzernen wie Royal Dutch Shell, BP oder Gazprom besonders spannend werden. Denn beim mächtigsten OPEC-Mitglied gibt es eine wichtige Änderung.
Für viele Marktteilnehmer überraschend wurde kurz vor dem Treffen der saudische Energieminister Khalid al-Falih abgesetzt. Ersetzt wird er durch einen Sohn von König Salman, Prinz Abdulasis. Noch ist völlig unklar, weshalb al-Falih gehen musste. Waren dem Königshaus die Förderkürzungen, die man selbst hinnehmen musste, zu viel, liegt der Ölpreis noch nicht hoch genug (was noch stärkere Produktionskürzungen zur Folge hätte) oder benötigte der Sohn des Herrschers einfach nur eine neue Beschäftigung? Es kann derzeit nur spekuliert werden.
Das Gros der Analysten geht aktuell aber noch davon aus, dass sich an der saudischen Ölpolitik vorerst wenig ändern wird. "Es wird erwartet, dass der neue Energieminister die Politik seines Vorgängers fortsetzt", sagte etwa Commerzbank-Rohstoffexperte Carsten Fritsch.
Es dürfte spannend werden, ob von der OPEC-Sitzung neue Impulse kommen. Noch wichtiger für den weiteren Ölpreisverlauf bleibt aber vor allem die Entwicklung im Handelsstreit, der die gesamte Weltwirtschaft und damit auch die Ölnachfrage belastet. Die günstig bewerteten Aktien von Gazprom und Shell sind nach wie vor attraktiv. Die Papiere von Shell dürften trotz der jüngsten Kursschwäche für Dividendenjäger nach wie vor ein lukratives Langfristinvestment bleiben, die Anteile des russischen Gasriesen sind vor allem für mutige Anleger geeignet.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.