+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Schwerer Schlag für Shell, BP und Gazprom: Ölpreise brechen massiv ein

Schwerer Schlag für Shell, BP und Gazprom: Ölpreise brechen massiv ein
Gazprom -%
DER AKTIONÄR 14.04.2020 DER AKTIONÄR

Der historische Beschluss der wichtigsten Ölförderländer hatte am Wochenende noch für Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt der von WTI, Brent & Co gesorgt. Doch im heutigen Handel sind die Ölpreise massiv eingebrochen. WTI-Öl verliert aktuell etwa 13 Prozent - eine deutliche Belastung für Energieriesen wie Shell, Gazprom oder BP. 

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet angesichts der Corona-Krise mit der schwersten globalen Rezession seit fast hundert Jahren. Die weltweite Wirtschaftsleistung könnte 2020 um 3 Prozent zurückgehen. Im Januar hatte der IWF für 2020 noch ein globales Wachstum von 3,3 Prozent prognostiziert. Eine so schwere Rezession würde auch die Nachfrage nach Rohöl stark dämpfen.  

 

Die Einigung führender Rohölländer auf eine Kürzung der Fördermenge hat die Ölpreise in diesem Umfeld nicht gestützt. Mit einer beispiellosen Drosselung der Ölproduktion stemmen sich wichtige Förderländer gegen einen weiteren Preisverfall beim Rohöl. Die Mitglieder und ihre Partner werden im Mai und Juni insgesamt täglich 9,7 Millionen Barrel weniger fördern. Auch danach soll die Förderung an die wegen der Corona-Krise eingebrochene Nachfrage angepasst werden.

Es könnte noch lange dauern...

Inwieweit diese Einigung ein definitives Ende des Preiskrieges darstellt, werde sich aus Sicht des Rohstoffexperten der Commerzbank, Eugen Weinberg, erst zeigen. In einem Kommentar verwies er nicht nur auf die schwierige Umsetzung vergangener Opec-Kürzungen, sondern auch auf fehlende Kontroll- und Strafmechanismen. Daneben deutete Weinberg die von Saudi-Arabien, mit einer Woche Verspätung, verkündeten Rabatte für seine Mai-Öllieferungen als Warnzeichen an andere Ölexporteure. 

 

Trotz der Kürzungen erwarteten Marktbeobachter ohnehin keine nachhaltige Erholung der Ölpreise. "Die Opec+ Vereinbarung wird die starke Zunahme der Rohöl-Lagerbestände in den nächsten Monaten nicht verhindern, auch die Ölpreise werden vermutlich auf kurze Sicht unter Druck bleiben", hieß es von Martijn Rats, Ölexperte der US-Bank Morgan Stanley. Der Einbruch der Nachfrage infolge der Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus könnte laut Schätzungen bis zu 35 Millionen Barrel am Tag betragen.

Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M)

Wie bereits mehrfach betont, wird es bis zu einer nachhaltigen Erholung der Ölpreise wohl noch längere Zeit dauern. Entscheidend hierfür ist dabei vor allem die künftige Entwicklung der Ölnachfrage. Engagements bei Aktien wie BP, Gazprom oder Shell bleiben daher ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. 

Mit Material von dpa-AFX 

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Gazprom - €
BP - €
Royal Dutch Shell - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern Jetzt sichern