Mit einem deutlichen Kurssprung von fast zehn Prozent sorgen die Aktien von RWE und Encavis am Mittwoch für Aufsehen. Nach einem Medienbericht über eine geplante Preisobergrenze der EU für Strom, der nicht mit Gas erzeugt wird, schießt die Aktie regelrecht nach oben. Die jüngsten Verluste sind damit beinahe komplett kompensiert.
Die Financial Times berichtet, dass die EU eine Obergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde (MWh) Nicht-Gas-Strom einführen will. In Deutschland liegt der Spotpreis aktuell bei über 450 Euro pro MWh. Ursache dafür ist die Merit-Order, die besagt, dass der Strompreis an den teuersten Erzeuger gekoppelt ist.
Die Anbieter grüner Energien haben zuletzt deshalb deutlich höhere Gewinne als normal eingefahren. Denn während der Strompreis explodiert ist, kostet die Nutzung von Wind- oder Solarkraft weiter nichts. Die Angst vor einer Übergewinnsteuer hatte die deutschen Green-Techs zuletzt dennoch einbrechen lassen.
Nun sorgen die EU-Pläne trotz der Begrenzung für Entspannung. Denn die Preisobergrenze ist hoch genug, damit weiter kräftige Gewinne eingefahren und Investitionen in den Ausbau der grünen Pipeline gestemmt werden können.
RWE und Encavis hatten zuletzt unter dem deutschen Entlastungspaket mit der geplanten Besteuerung der hohen Gewinne gelitten. Die EU-Pläne sind nun weniger dramatisch als am Markt befürchtet. Entsprechend springen beide Aktien deutlich nach oben. Langfristig sind die Aussichten für beide Green-Techs ohnehin gut.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Encavis.