Am Donnerstag war die RWE-Aktie nach den Zahlen im Tagesverlauf noch deutlich ins Minus gerutscht. Doch die Analysten sehen beim angeschlagenen DAX-Wert nach wie vor viel Luft nach oben. Das treibt am Freitag nun wieder an, der Versorger zählt mit einem Plus von mehr als zwei Prozent zu den stärksten Werten im Leitindex.
RWE sei möglicherweise dabei, die Prioritäten zu ändern und höhere Anlagerenditen zu bieten, so Goldman-Sachs-Analyst Alberto Gandolfi. Die Bewertung dürfte den Kurs stützen, allerdings bräuchte es Argumente wie beispielsweise eine Bodenbildung der Flüssiggas- und Strompreise, damit die Aktie wieder durchstarte. Gandolfi bleibt dennoch bullish, hob das Kursziel von 46,50 auf 47,00 Euro an und beließ die Einstufung auf „Buy“.
Ahmed Farman von Jefferies wertete den bestätigten Ausblick des Versorgers bis 2027 ebenfalls als positiv. Mit seinen Prognosen für den Zeitraum von 2024 bis 2027 liegt er zwar durchschnittlich vier Prozent unter den Konsensschätzungen. Langfristig sieht er bei RWE aber Value-Potenzial. Sein Kursziel lautet 36 Euro, das Votum „Buy“.
Werner Eisenmann von der DZ Bank erwartet, dass der Strompreisverfall noch einige Zeit auf dem Kurs von RWE lasten dürfte. Mit der erhöhten Transparenz über die Auswirkungen sollte der Konzern die Investoren aber beruhigen können. Er rät deshalb weiterhin „Kaufen“ und senkte das Kursziel nur leicht von 46 auf 43 Euro.
RWE konnte im Rahmen der Bilanzvorlage die gesenkte Prognose bestätigen. Dennoch sorgten vor allem die Aussagen auf der Analystenkonferenz für erneute Verunsicherung. Die Aktie kann sich nach wie vor nicht nachhaltig von den Tiefs lösen, der Verfall der Großhandelspreise für Strom macht dem Konzern weiter zu schaffen. Anleger warten vor einem Neueinstieg auf neue Impulse und eine Aufhellung des Chartbilds.
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