Die Energiekrise hat RWE gut gemeistert. Auch aktuell läuft es beim Versorger operativ rund, obwohl sich dies in der schwachen Performance der Aktie nicht widerspiegelt. Am Wochenende gab es Lob von Bundeskanzler Olaf Scholz für die Bewältigung der Krise, er betonte zudem die Bedeutung des Konzerns für die Energiewende.
Scholz (SPD) hat die Rolle der Energieversorger bei der Bewältigung der durch den russischen Gaslieferstopp verursachten Energiekrise gewürdigt. Eine befürchtete Energieknappheit sei nicht eingetreten, „weil wir zusammengehalten haben und entschlossen gehandelt haben“, sagte er am Samstag in Essen vor mehreren Tausend Beschäftigten von RWE.
Neben Gasspeicherung, dem Aufbau von Terminals für Flüssigerdgas (LNG) und Gaseinsparungen durch Unternehmen und Haushalte hätten nicht zuletzt wichtige Energieversorger ihren Beitrag geleistet, „als es darauf ankam“. An die RWE-Beschäftigten gerichtet sagte er: „Sie alle haben mit Ihrem Einsatz ermöglicht, dass wir diesen nationalen und europäischen Kraftakt bewältigt haben.“ So habe RWE Kohlekraftwerke reaktiviert und Laufzeiten verlängert, um bei der Stromproduktion Gas einzusparen. Zudem habe der Konzern auch entscheidend zum Aufbau einer neuen Importinfrastruktur für Flüssiggas beigetragen.
Energiewende im Fokus
Der Bundeskanzler äußerte sich überzeugt, dass bis 2030 in Deutschland 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammt. „Wir machen Tempo, wir kommen voran, wir können das hinkriegen“, sagte er. Er verwies auf die zuletzt stark gestiegene Anzahl der Genehmigungen für Solar- und Windanlagen. „Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass sie nicht nur schnell genehmigt, sondern auch schnell gebaut werden.“ Die Bundesregierung arbeite daran, dass die Energieversorgung in Zukunft „sicher, verlässlich und bezahlbar“ sein werde, sagte Scholz weiter.
Bei der Energiewende sei RWE ein „besonders starker und wichtiger Partner“, so Scholz. „Denn RWE lebt die Transformation wie kaum ein anderes Unternehmen.“
RWE ist tatsächlich gut gerüstet für die Energiewende und dürfte auch weiterhin gutes Geld verdienen. Die Aktie arbeitet allerdings nach wie vor an der Bodenbildung. Erst wenn diese gelingt und sich wieder eine Trendwende nach oben abzeichnet, sollten Anleger wieder zugreifen.
Mit Material von dpa-AFX