Der Versorger RWE hat sich mit dem Wandel der Energiewelt arrangiert. Am Kohleausstieg führt kein Weg mehr vorbei, der Fokus richtet sich immer stärker auf die Erneuerbaren Energien. Konzernchef Rolf Martin Schmitz schließt nicht einmal aus, dass der Ausstieg aus der Braunkohle schneller erfolgt als bislang geplant.
„Wir unterstützen das neue Ziel von 55 Prozent Emissionseinsparungen bis 2030“, sagte Schmitz dem Tagesspiegel. Durch die Mittel für den Green Deal, aber auch durch die Corona-Hilfen gebe es nun die Chance, eine neue Industrie schneller aufbauen zu können als es normalerweise der Fall wäre.
Unter Umständen sei auch ein früheres Abschalten von RWE-Kohlekraftwerken möglich als in der Vereinbarung mit der Bundesregierung vorgesehen, sagte Schmitz. Als Enddatum sei zwar 2038 oder ein Vorziehen auf 2035 vorgesehen. Allerdings: „Der Betrieb folgt immer dem Markt. Wenn der Markt in naher Zukunft keinen Braunkohlestrom mehr brauchen sollte, dann werden wir auch keinen mehr produzieren“, sagte Schmitz, fügte aber hinzu: „Das sehe ich aber derzeit nicht.“
Der neue Weg von RWE kommt an der Börse gut an. Die Aktie steht vor dem nachhaltigen Ausbruch über den massiven Widerstand im Bereich um 35 Euro. Doch auf dem aktuellen Niveau ist das Potenzial der Erneuerbaren Energien noch immer nicht ausreichend eingepreist. Anleger lassen die Gewinne laufen.
Mit Material von dpa-AFX