Die Verwerfungen am Energiemarkt sorgen bei vielen Versorgern für Probleme. Kleinere Wettbewerber gehen bereits teilweise pleite, Uniper und STEAG brauchen mehr Geld. Doch RWE sieht sich für alle Extremszenarien gut gerüstet. Gleichzeitig setzt der Konzern weiter konsequent auf den Ausbau erneuerbarer Energien.
„In unseren Extremszenarien wurden alle möglichen Fälle abgedeckt“, sagte RWE-Chef Markus Krebber zu Wochenbeginn zu Reuters. „Das Liquiditätsmanagement war darauf vorbereitet. Das ist Teil des Geschäfts.“ Dennoch sei die Situation außergewöhnlich gewesen. Er erwartet auch, dass sich die Preise auf einem höheren Level als der historische Durchschnitt normalisieren werden.
Derweil arbeitet RWE unbeirrt weiter am Ausbau des grünen Portfolios. So werden in Polen neue Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 20 Megawatt gebaut. Ende 2023 sollen diese in Betrieb genommen werden.
Die Neuausrichtung des Konzerns bringe eine chancenreiche Zukunft mit sich, schätzt auch Berenberg-Experte Andrew Fisher die Entwicklung positiv ein. RWE bleibe deshalb auch angesichts der attraktiven Bewertung der Aktie sein „Top Pick“. Fisher hob das Kursziel von 38,30 auf 42,50 Euro an und bestätigte die „Buy“-Empfehlung.
Langfristig dürfte sich die Strategie von RWE auszahlen. Eine höhere Bewertung scheint angesichts des starken grünen Portfolios eine Frage der Zeit. Auch charttechnisch sieht es beim DAX-Titel gut aus. Anleger können auf dem aktuellen Niveau weiter zugreifen.