Die RWE-Aktie blickt auf eine starke Handelswoche zurück. Nachdem die Rechtspopulisten in der ersten Runde der französischen Wahlen nicht ganz so stark abgeschnitten haben wie befürchtet, haben Energieaktien positiv reagiert. Nun gibt es auch deutlichen Rückenwind von Seiten der Analysten für den DAX-Konzern.
Der Kursrückgang nach dem schwierigen ersten Quartal sei eine „ideale Einstiegschance“, zeigt sich Analyst Andrew Fisher von der Privatbank Berenberg positiv gestimmt. Aus seiner Sicht sei die Aktie unterbewertet und es gebe einigen Grund für Optimismus. Für Fisher ist RWE nach wie vor der „Top Pick“ im Energiesektor mit einem Kursziel von 46,50 Euro. Entsprechend lautet die Einstufung unverändert „Buy“.
Zum Kauf rät auch Wanda Serwinowska von der Schweizer Bank UBS. Sie nimmt in einer aktuellen Sektorstudie Bezug auf Branchendaten, die zeigen würden, dass sich die Energienachfrage in der EU im Juni weiterhin nicht erholt habe. Die sinkende Bedeutung fossiler Energieträger würde die Preise belasten, so die Expertin. Serwinowska sieht Aktien wie Fortum, CEZ oder Verbund kritisch. RWE dagegen könne wie auch Ørsted vom Wachstum erneuerbarer Energien sowie von der geringeren Abhängigkeit von den Energiepreisen profitieren. Das Kursziel lautet sogar 49 Euro und suggeriert damit auf dem aktuellen Niveau ein Potenzial von fast 50 Prozent.
Trotz der Gewinne in der laufenden Woche hat sich das Chartbild bei RWE noch nicht nachhaltig aufgehellt. Seit mehr als zwei Jahren kommt die Aktie trotz guter Aussichten und satter Gewinne nicht richtig in die Gänge. Langfristig rechnet DER AKTIONÄR zwar mit höheren Kursen. Die starke Position bei grünen Energien dürfte sich in der neuen Energiewelt auszahlen. Wer nicht investiert ist, hat bei einem Neueinstieg derzeit aber noch immer keine Eile.