Die Energiewende in Deutschland schreitet trotz Corona-Krise voran. Doch der Kohleausstieg sorgt nach wie vor die Diskussionen. Die nordrhein-westfälischen Grünen fordern nun einmal mehr den Erhalt des Hambacher Forsts und der Dörfer am Tagebau Garzweiler. RWE droht also neuer Ärger, doch der Versorger kann sich auf breite Rückendeckung verlassen.
Am Freitag forderte die Grünen-Abgeordnete Wibke Brems Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet auf, für Hambach und die Garzweiler-Dörfer zu kämpfen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte zuletzt eine Studie vorgelegt, nach der keine Dörfer mehr weichen müssten, wenn RWE die deutschen Klimaziele einhält.
In den anderen Parteien firmiert sich jedoch breite Unterstützung für RWE. CDU, FDP, SPD und AFD machen keine Hoffnung auf eine Rettung der Dörfer. Der vor einem Jahr von der Kohlekommission empfohlene Ausstiegspfad aus der Braunkohleverstromung sei ein breiter gesellschaftlicher Konsens, den die Landesregierung nicht verlassen werde, betonte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart von der FDP.
„Alles, was bislang im Rheinischen Revier durch RWE stattfindet, findet auf Basis der Leitentscheidung aus dem Jahr 2016 statt, der ihre Partei hier im Landtag in Kenntnis des Pariser Abkommens zugestimmt hat“, erinnerte Pinkwart die Grünen. Die Studie fuße zudem auf falschen Annahmen und rechne mit Klimaschutzzielen, die über das verbindlich verabredete hinausgingen.
Die Diskussionen um den Kohleabbau werden nicht verstummen. Doch der Plan für den Ausstieg steht, neuer Ärger droht RWE derzeit nicht. Dennoch ist klar: Der Versorger muss den Wandel zu mehr Erneuerbaren Energien weiter vorantreiben. Das gelingt derzeit sehr gut und dürfte sich künftig auch in steigenden Aktienkursen widerspiegeln. Anleger bleiben an Bord.