Es könnte eine historische Berichtssaison werden: Erstmals seit vielen Jahren könnten alle fünf großen westlichen Energieriesen – Shell, Exxon, Chevron, BP und Total – Quartalsverluste ausweisen. Schließlich litten alle fünf Konzerne massiv unter den rapide gesunkenen Ölpreisen, den schwächeren Raffineriemargen und geringeren Umsätzen der Tankstellen im Zuge weltweiter Lockdowns.
Royal Dutch Shell wird am 30. Juli, also in genau einer Woche seine Zahlen für das 2. Quartal vorlegen. Analysten gehen davon aus, dass der britisch-niederländische Mischkonzern einen Umsatz von 50,2 Milliarden Dollar erwirtschaftet haben dürfte (im Vorquartal lag dieser noch bei 54,4 Milliarden Dollar). Zudem wird wegen enorm hoher Abschreibungen durchschnittlich mit einem satten Verlust von 9,8 Milliarden Dollar gerechnet. Bereinigt um die Wertberichtigungen in Milliardenhöhe dürfte ein Minus von 586 Millionen Euro anfallen.
Bei der Dividende wird damit gerechnet, dass Shell erneut 0,16 Dollar je Anteiltgschein ausschütten wird. Das Unternehmen hatte nach dem ersten Quartal das erste Mal seit 1945 die Dividende kürzen müssen. In den Vorjahren hatten die Anteilseigner noch jedes Quartal stets 0,47 Dollar pro Aktie erhalten.
Das Marktumfeld für Energiekonzerne wie Shell bleibt rau. Ein Einstieg bei den Aktien des Sektors, die zuletzt auch nicht von den leicht gestiegenen Ölpreisen profitieren konnten, drängt sich aktuell weiterhin nicht auf. Wer die Shell-Papiere bereits im Depot hat, sollte den Stoppkurs bei 12,80 Euro beachten. Wo sich indes jetzt der Einstieg lohnt, erfahren Sie hier.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Shell.