Rivian hat den Deal mit Volkswagen fixiert. Die Wolfsburger haben die Investitionen in das Projekt sogar noch einmal aufgestockt. Die Aktie des kriselnden US-Konzern reagiert darauf mit einem Freudensprung von über 18 Prozent.
Volkswagen hat die Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Tesla-Herausforderer Rivian besiegelt. Bereits 2027 sollen die ersten Fahrzeuge auf Basis der neuen Elektro-Architektur anrollen, wie Konzernchef Oliver Blume zum Start des Gemeinschaftsunternehmens im kalifornischen Palo Alto ankündigte.
Die Investition in das Projekt stockte VW noch einmal auf: 5,8 Milliarden US-Dollar wollen sich die Wolfsburger die Zusammenarbeit kosten lassen, 800 Millionen Dollar mehr als bisher geplant. Mit dem Gemeinschaftsunternehmen soll VW dann Zugriff auf die Elektro- und Softwarearchitektur der Amerikaner erhalten.
Die Kooperation hatten die beiden Unternehmen bereits Ende Juni angekündigt, im Juli gab das Bundeskartellamt seine Zustimmung. Bei der Zusammenarbeit geht es um Software, Steuercomputer sowie Netzwerk-Architektur.
Der Plan sieht ein Gemeinschaftsunternehmen vor, in dem für beide Hersteller entwickelt werden soll und das sie zu gleichen Teilen führen. Basis soll die bestehende Elektronik-Architektur von Rivian sein, die weiterentwickelt werde.
Neue Elektroautos von VW sollen nach und nach auf Rivians Technologie und Software umschwenken. Die ersten Modelle mit der neuen Technik sollten 2027 anlaufen, sagte Blume. "Wir starten mit Volkswagen, dann Audi, Scout, Porsche und danach kommen allen anderen Marken."
Dabei gehe es um alle Fahrzeugklassen, vom Kleinstwagen bis hin zu Luxuskarossen und Sportwagen. Das werde große Stückzahlen und sinkende Kosten ermöglichen. Zum Einsatz kommen werde die Rivian-Technik aber nur bei Elektroautos.
Rivian verfügt über spannende Produkte und hat mit Amazon und VW starke Aktionäre im Rücken - und hat es jüngst auch wieder auf die Empfehlungsliste des AKTIONÄR geschafft. Sie ist zwar weiter nur etwas für sehr risikofreudige Anleger. Geht die „Wette“ auf, besitzt Rivian aber nach wie vor hohes Nachholpotenzial.