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07.11.2021 Benjamin Heimlich

Rivian: Das müssen Sie über den Tesla-Rivalen wissen

Für den 10. November ist das lang erwartete IPO von Rivian an der Nasdaq geplant. Kaum ein anderes E-Mobility-Start-up hat so viel Wagniskapital eingesammelt wie die Amerikaner. Anders als andere E-Autobauer wie beispielsweise Tesla setzt Rivian nicht auf den Massenmarkt, sondern auf große, hochpreisige Fahrzeuge.

Am Freitag gab das Unternehmen bekannt, die Preisspanne für das IPO von bislang 57 bis 62 Dollar auf 72 bis 74 Dollar pro Aktie anzuheben. In der Mitte käme der Börsengang auf ein Emissionsvolumen von 9,7 Milliarden Dollar und Rivian auf eine Marktkapitalisierung von 63 Milliarden Dollar. Bei der letzten außerbörslichen Finanzierungsrunde im Juli wurde der Autobauer noch mit 27,6 Milliarden Dollar bewertet.

Bis Ende Oktober hat das Unternehmen laut eigenen Angaben 180 R1T Pickups produziert und 156 ausgeliefert – fast alle an eigene Mitarbeiter. Im Dezember soll die Produktion des SUV R1S anlaufen und bis Ende des Jahres will Rivian 1.200 R1T und 25 R1S ausgeliefert haben.

Ford: Freund? Feind? Beides

Zu den Investoren, die über 10,5 Milliarden Dollar in Rivian gepumpt haben, zählt neben Amazon auch Ford. Gleichzeitig ist der Autobauer ein direkter Konkurrent. Die E-Version des Ford F-150 – als Verbrenner seit Jahren das meistverkaufte Auto in den USA – hat eine ähnliche Reichweite wie Rivians R1T, kostet aber knapp 30.000 Dollar weniger.

Ab 2022 will Ford den F-150 Lightning ausliefern und hat seit der Präsentation im Mai dieses Jahres schon über 120.000 Reservierungen erhalten. Zum Vergleich: Die Vorbestellungen für den R1T und R1S zusammen lagen Ende Oktober bei rund 55.400.

Amazon-Deal hat einen Haken

Einen prestigeträchtigen Deal hat sich Rivian mit Amazon gesichert, die bis 2025 100.000 Lieferwagen bestellt haben. Die ersten zehn sollen noch 2021 geliefert werden. Sobald Amazon das erste Fahrzeug in Empfang genommen hat, hat der Konzern vier Jahre ein Exklusivrecht und danach ein zweijähriges Vorkaufsrecht.

Umgekehrt gibt es allerdings keine Exklusivität. Amazon kann also auch mit anderen E-Autobauern kooperieren beziehungsweise bei ihnen einkaufen. Was der E-Commerce-Gigant für die Fahrzeuge bezahlt, dazu gibt es im Wertpapierprospekt keine Angaben.

Rivian ist ohne Frage ein spannender E-Auto-Kandidat. Allerdings ist die Bewertung äußerst ambitioniert – zumal das Unternehmen laut eigenen Angaben im kommenden Jahr nicht einmal alle Vorbestellung wird ausliefern können. DER AKTIONÄR hat mit Nio, BYD oder Tesla eine Reihe E-Autobauern auf der Empfehlungsliste, die deutlich weiter sind als die Amerikaner.

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