Die Marktkapitalisierung Rivians beläuft sich auf 12,0 Milliarden Dollar und liegt damit unter dem Barmittelbestand zum 31. Dezember 2022 von 12,1 Milliarden Dollar. Seitdem hat Rivian mit der Ausgabe von Wandelanleihen sogar noch weiteres Geld eingenommen. Anleger fragen sich daher: Ist es Zeit, einzusteigen?
Eine Frage, die Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, schon länger mit ja beantwortet. Unter Betrachtung der jüngsten wirtschaftlichen und börsentechnischen Rückschläge bestätigte die US-Bank jüngst ihre Kaufempfehlung für Rivian. Laut Jonas weist die Aktie zwar ein hohes Risiko-Rendite-Verhältnis auf, was sich auch an den Kurszielen von 5 Dollar im Bear-Case- und 55 Dollar im Bull-Case-Szenario zeigt. Dennoch sei er weiterhin von dem einzigartigen Produkt, den skalierbaren Endmärkten, dem Kostensenkungspotenzial und der Bewertung des Unternehmens überzeugt, so Jonas. Daher traut er der Aktie mit seinem Kursziel von 26 Dollar auch knapp eine Verdoppelung zu.
Auch den hohen Cash-Bestand erwähnte der Morgan-Stanley-Experte positiv. Die niedrigere Bewertung sei wohl darauf zurückzuführen, dass der hohe Cashburn noch über Jahre anhalten dürfte. Jonas rechnet in den nächsten zwölf Monaten zwar nicht damit, dass Rivian eine positive Bruttomarge erreicht. Allerdings könne jeder Fortschritt von Bedeutung bei den Anlegern sein. Bis das Vertrauen wiederhergestellt ist, könne es allerdings mehrere Quartale dauern.
Auch wenn Rivian spannende Produkte herstellt und mit Amazon einen starken Investor im Rücken hat: Die Aktie ist charttechnisch stark angeschlagen. Solange der Konzern nicht unter Beweis stellt, dass er profitabler arbeiten und die Produktion hochfahren kann, sind keine großen Sprünge zu erwarten. Anleger bleiben an der Seitenlinie.