Der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall zählt am Dienstag zu den stärksten Werten im MDAX. Neben dem anhaltend freundlichen Marktumfeld profitiert die Aktie auch vom Verkauf eines Geschäftsbereichs, für den schon länger ein Abnehmer gesucht wird. Das Chartbild hellt sich nun nach langer Durststrecke endlich wieder auf.
Rheinmetall verkauft die Produktion von Großkolben, für die seit Anfang des Jahres Angebote geprüft wurden. Käufer ist die schwedische Unternehmensgruppe Koncentra Verkstads aus Göteborg, wie Rheinmetall am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht.
Die Vereinbarung umfasst den Großkolbenbereich mit drei Produktionswerken in Deutschland, USA und China sowie die Stahlkolben-Linie aus dem Kleinkolbenwerk Marinette in den USA. Die Genehmigung der Behörden steht noch aus. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Der Klein- und Großkolbenbereich fällt unter das Nicht-Kerngeschäft des Konzernsegments Materials and Trade, das im vergangenen Jahr insgesamt rund 11,5 Prozent des Umsatzes der Düsseldorfer ausgemacht hat. Mit dem Verkauf wendet sich Rheinmetall weiter vom Geschäft rund um den Verbrennungsmotor ab.
Für Fantasie sorgt bei Rheinmetall seit Monaten vor allem das Rüstungsgeschäft. Der Verkauf der Großkolben ist daher eine gute Nachricht. Gelingt der Aktie nun der Ausbruch über den Widerstandsbereich bei 164 Euro, könnte die lange Konsolidierung endlich beendet sein. Anleger bleiben angesichts der vollen Auftragsbücher und der attraktiven Bewertung an Bord.
Mit Material von dpa-AFX