Die VW-Dachholding Porsche SE hat heute die Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht. Angesichts der anhaltenden Probleme beim VW-Konzern ist der Gewinn im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um knapp acht Prozent auf 2,13 Milliarden Euro zurückgegangen. Die Nettoverschuldung konnte die Porsche SE zur Jahresmitte auf 5,0 Milliarden Euro senken. Ende März betrug diese noch 5,8 Milliarden Euro.
Vor allem die von VW und der Porsche AG erhaltenen Dividenden kamen dem Unternehmen hier zugute. Die zugeflossenen Dividenden aus den Beteiligungen an der Volkswagen AG und der Porsche AG lagen bei 1,4 Milliarden Euro respektive 0,3 Milliarden Euro. Gegenläufig wirkte die durch die Porsche SE ausgeschüttete Dividende an ihre Aktionäre in Höhe von 783 Millionen Euro.
Die Prognosen für Nachsteuerergebnis und Nettoverschuldung für das Gesamtjahr bestätigte das Management. Für das Geschäftsjahr 2024 geht die Porsche SE von einem Konzernergebnis nach Steuern zwischen 3,5 Milliarden Euro und 5,5 Milliarden Euro aus. Zum 31. Dezember 2024 wird zudem eine Nettoverschuldung für den Porsche SE Konzern erwartet, die sich voraussichtlich zwischen 5,0 Milliarden Euro und 5,5 Milliarden Euro bewegen wird.
Porsche SE will sich künftig breiter aufstellen und nimmt dabei auch größere Beteiligungen ins Visier. "Unsere finanziellen Mittel geben uns erheblichen Spielraum für potenzielle Investitionen in weitere Kern- und Portfoliobeteiligungen", sagte Finanzchef Johannes Lattwein am Dienstag laut Mitteilung. Bisher hält die Holding der VW-Eigentümerfamilien Porsche und Piech als sogenannte "Kernbeteiligungen" nur größere Anteilspakete eben an dem Volkswagen-Konzern und dem Sportwagenbauer mit dem Familiennamen, der Porsche AG. Lattwein sieht dabei derzeit eine günstige Gelegenheit für Zukäufe: „Das derzeitige Börsenumfeld und die in diesem Zuge insgesamt gesunkenen Unternehmensbewertungen eröffnen uns attraktive Opportunitäten."
Die Aktie von Porsche SE konnte heute 0,7 Prozent zulegen auf 38,72 Euro. Das Chartbild ist aber weiter klar angeschlagen. Vor einigen Wochen sorgte Die Senkung der Ergebnisprognose im Einklang mit dem Volkswagen-Konzern für erneuten Druck auf das Papier. Derzeit besteht kein Handlungsbedarf. Die Rückeroberung der 38-Tage-Linie sowie der Sprung über die Marke von 42 Euro wäre ein erstes positives Signal.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche Automobil Holding.