Die Volkswagen-Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) rüstet sich nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr für den Börsengang der VW-Tochter Porsche AG. "Wir arbeiten an Finanzierungsplänen, um in unterschiedlichen Bewertungsszenarien für den Börsengang robust aufgestellt zu sein", so Porsche-SE-Chef Hans Dieter Pötsch.
Die Porsche SE verfüge über eine Eigenkapitalquote von über 99 Prozent und eine positive Nettoliquidität. "Damit besteht für uns ein großes Finanzierungspotential."
So peilt der VW-Konzern einen milliardenschweren Börsengang seines Sportwagenbauers Porsche AG an. Die Familien Porsche und Piëch wollen über ihre im DAX gelistete Automobil-Holding Porsche SE wieder direkten Zugriff auf den Sportwagenbauer mit dem Familiennamen bekommen.
Eine Sperrminorität der Porsche-AG-Stammaktien von gut 25 Prozent würde an die PSE gehen, bei der die Porsches und Piëchs das Sagen haben. Bis zu ein Viertel der Vorzugsaktien will Volkswagen über einen Teilbörsengang platzieren. Vom Bruttoerlös des Börsengangs und dem Verkaufspreis der Stammaktien will VW insgesamt knapp die Hälfte als Sonderdividende an die Aktionäre ausschütten – was aber der Zustimmung der Hauptversammlung bedarf.
Legt man Bewertungsschätzungen von Analysten zwischen 80 und 100 Milliarden Euro für die Porsche AG zugrunde, könnte der Deal insgesamt bis zu gut 25 Milliarden Euro schwer sein. Die Porsche SE verfügte Ende 2021 über eine Nettoliquidität von 641 Millionen Euro. Für Ende 2022 peilt der Vorstand hier 0,6 bis 1,1 Milliarden Euro an. Darin sind Effekte aus dem Porsche-Börsengang sowie andere Investitionen und Verkäufe nicht eingerechnet.
"Die tatsächliche Umsetzbarkeit des Börsengangs hängt von einer Vielzahl verschiedener Einflussfaktoren wie etwa den allgemeinen Marktgegebenheiten ab", sagte Pötsch am Dienstag. Abschließende Entscheidungen seien noch nicht getroffen worden.
Die Porsche Automobil Holding SE dürfte am von einem Börsengang des Sportwagenbauers, der Porsche AG, am meisten profitieren. Die Aktie von Porsche SE konnte zuletzt zulegen. Am heutigen Dienstag geht es erneut knapp drei Prozent nach oben. Dabeibleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche.