Schwache Zahlen setzten die Porsche-Aktie unter Druck. Anleger sollten geduldig sein. Neue Modelle sowie eine zunehmende Elektrifizierung sollten dem Papier des Luxusauto-Herstellers langfristig Rückenwind liefern.
Porsche-Chef Oliver Blume hatte bereits im März die Erwartungen gedämpft und von einem Übergangsjahr gesprochen. Und dennoch war Ernüchterung angesagt, als Porsche vor wenigen Tagen die Zahlen für das erste Quartal bekannt gab. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um mehr als ein Zehntel auf 9,01 Milliarden Euro zurück. Das operative Konzernergebnis lag mit 1,28 Milliarden Euro rund 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Es war das schlechteste Quartalsergebnis seit dem Börsengang im September 2022.
Die Übergangszeit zwischen den einzelnen Modellreihen zeigt sich auch in den Verkaufszahlen: Porsche hat von Januar bis März 77.640 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert – vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Absatzminus geht aber auch auf Probleme im wichtigsten Automarkt China und in Nordamerika zurück.
Das Gros der Analysten hatte zuvor damit gerechnet, dass die Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis etwas geringer ausfallen würden. Das Ergebnis sei enttäuschend, auch wenn zuvor schon ein schwaches Quartal angedeutet worden sei, kommentierte Stephen Reitman von Bernstein Research die Zahlen von Porsche. Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke bemühte sich, den Schaden in Grenzen zu halten. „Im ersten Quartal haben wir kräftig Schwung geholt, um die Grundlage für zukünftige Erfolge zu schaffen. Danach werden wir wieder durchstarten“, sagte Meschke.
Analyst José Asumendi von JPMorgan geht davon aus, dass das erste Quartal den Tiefpunkt des Jahres markieren könnte. Der Auto-Experte sieht Porsche an einem Wendepunkt, da der Konzern ab dem zweiten Halbjahr von neuen Fahrzeugmodellen profitieren sollte.