Mit der Ankündigung einer großen Kapitalmaßnahme (ATM-Programm) hat Plug Power die Marktteilnehmer geschockt. Die Aktie des amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten rauschte daraufhin am Donnerstag an der Nasdaq um weitere 11,5 Prozent in den Keller. Auch die ersten Analystenstimmen lassen nichts Gutes erahnen.
In einer ersten Einschätzung sagt Morgan-Stanley-Analyst Andre Percoco, dass es eine gewisse Unsicherheit darüber gebe, wie schnell Plug Power das ATM-Angebot durchführen könne und Fragen dazu aufwerfe, wie es den Kreditantrag beim Department of Energy (DOE) verändere. Positiv zu vermerken sei indes, dass nun Klarheit darüber herrsche, wie das Unternehmen sein Geschäft auf kurze Sicht finanzieren wolle.
Die Citi hat nach Ankündigung der Kapitalmaßnahme das Kursziel von 5,00 auf 3,25 Dollar gekappt, die Einstufung lautet weiter "Neutral". Die Offenlegung von Plug sei überraschend, so Analyst Vikram Bagri, aber nicht völlig schockierend angesichts der "anhaltenden existenziellen Krise" des Unternehmens. Es sei sehr wahrscheinlich, dass das Management das ATM-Programm angesichts der Liquiditätsprobleme und der Struktur der Vereinbarung ausgiebig nutze.
Die Durchführung einer verwässernden Kapitalerhöhung zu den aktuellen Kursen legt nahe, dass sich alternative Kapitalquellen als schwierig erweisen und die Beschaffung des DOE-Darlehens gestalte sich als schwierig, meint Kashy Harrison von Piper Sandler. Eine Milliarde Dollar wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um den Betrieb in den nächsten 12 Monaten zu finanzieren, es sei denn, das Management sei bereit, "schwierige Entscheidungen" zu treffen, so Harrison.
DER AKTIONÄR teilt die kritischen Einschätzungen der Analysten. Das niedrige Kursniveau gepaart mit dem enormen Kapitalbedarf wird für eine massive Verwässerung der Altaktionäre sorgen. Es bleibt dabei: Anleger greifen bei Plug Power nicht ins fallende Messer und meiden die Aktie vorerst.