Die Ölpreise sind am Donnerstag vor einem mit Spannung erwarteten Treffen des Ölverbunds Opec+ unter Druck geraten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 114,46 Dollar. Das waren 1,83 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte WTI fiel um 1,96 Dollar auf 113,30 Dollar.
Nach der jüngsten Einigung der EU-Staaten auf Importbeschränkungen für russisches Öl berät die Erdöl-Allianz Opec+ am Donnerstag über ihre weitere Förderstrategie. Vor der monatlichen Online-Sitzung wurde die Frage diskutiert, ob Russland auch in Zukunft an die Produktionsvereinbarungen des Kartells gebunden bleibt, oder wegen des Sanktionsdrucks davon befreit wird.
Im Vorfeld sorgten zwei Presseberichte für viel Spekulation. Das Wirtschaftsblatt "Financial Times" berichtete, der Ölgigant Saudi-Arabien habe westlichen Ländern signalisiert, seine Produktion auszuweiten, sollte die russische Förderung deutlich sinken. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über eine Debatte berichtet, Russland von den Förderzielen der Opec+ wegen der scharfen Sanktionen des Westens zeitweise auszunehmen.
Grundsätzlich wird vor dem Treffen damit gerechnet, dass der Ölverbund seine Förderung abermals moderat ausweitet. Allerdings gibt es Spekulationen, dass große Förderer wie Saudi-Arabien oder die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Produktion schon jetzt deutlicher ausweiten könnten. Auch dies wird in dem Artikel der "Financial Times" zur Sprache gebracht.
Die Aktien der großen Ölproduzenten hatten sich in den vergangenen Tagen erneut stark präsentiert. Exxon Mobil war zuletzt bis knapp an das Alllzeithoch bei 104,76 Dollar herangelaufen. Am heutigen Donnerstag geben sie im Vorfeld des Treffens leicht nach. Das Umfeld bleibt aber weiterhin gut. Ein Angriff auf das Rekordhoch ist demnächst zu erwarten. Investiert bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil.