Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen und haben einen Teil der Verluste vom Vortag wettgemacht. Bis zum Mittag konnten sie die leichten Gewinne aus dem frühen Handel deutlich ausbauen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 100,66 US-Dollar. Das waren 1,32 US-Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,05 Cent auf 93,57 Dollar.
Auf Wochensicht trieb die Aussicht auf eine mögliche Drosselung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+ die Notierungen am Ölmarkt stark nach oben. Aussagen des saudi-arabischen Energieministers hatten den Ölpreisen über mehrere Handelstage hinweg Auftrieb verliehen. Der Minister hatte eine mögliche Kürzung der Fördermenge durch die in der Opec+ zusammengeschlossenen Ölstaaten angedeutet. Gestützt wurden die Notierungen zudem durch einen unerwartet starken Rückgang der Ölreserven in den USA. Nur am Donnerstag hatte eine Gegenbewegung eingesetzt, und die Ölpreise waren zeitweise unter Druck geraten.
Die Äußerungen aus Saudi-Arabien zeigen nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank, dass der führende Opec-Staat einen Preisrückgang unter 90 Dollar je Barrel nicht tolerieren würde. "Spekulanten könnten dies als Einladung verstehen, auf einen weiteren Preisanstieg zu setzen, da sie einen stärkeren Preisrückgang nicht befürchten müssen", sagte Fritsch.
Am Ölmarkt warteten die Anleger auf einen Auftritt des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell auf einer Notenbankkonferenz im amerikanischen Jackson Hole, der am Nachmittag für neue Impulse sorgen könnte. Von der Rede werden Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Notenbank Fed erwartet, die eine wichtige Rolle für die weiter konjunkturelle Entwicklung in den USA spielt.
Die Aktienkurse von Energieriesen BP, TotalEnergies, Shell & Co haben sich zuletzt enorm stark präsentiert. Anleger bleiben hier weiter an Bord. Aber auch kleinere Öl- und Gasunternehmen befinden sich auf dem Vormarsch. Die Aktie von Saturn Oil & Gas ist kurz vor dem Sprung über die 200-Tage-Linie, was ein neues Kaufsignal bedeuten würde. Interessant bei dem Titel: Deutsche-Rohstoff-AG-Grüner Thomas Gutschlag ist hier für das Board of Directors nominiert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.