Die Ölpreise sind am Mittwoch etwas gestiegen und haben damit die deutlichen Verluste der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 79,44 US-Dollar. Das waren neun Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um zehn Cent auf 74,35 Dollar.
Nur zeitweise standen die Ölpreise am Vormittag nach schwachen Konjunkturdaten aus China unter Druck. Im November waren Chinas Importe um 10,6 Prozent eingebrochen und damit viel kräftiger als erwartet. Der Außenhandel der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ging insgesamt um 9,5 Prozent zurück, was die Sorge über eine zu schwache Nachfrage auf dem Ölmarkt verstärkte.
Seit Beginn der Woche hat sich Rohöl deutlich verbilligt. Der Preis für Öl aus der Nordsee fiel in dieser Zeit um etwa zehn Prozent. Ausschlaggebend sind generelle Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung. Die Folgen des Ukraine-Kriegs und die deutlichen Zinsanhebungen vieler Notenbanken trüben die Stimmung am Rohölmarkt erheblich. Lockerungen der strikten Corona-Politik Chinas können dem zurzeit nur wenig entgegensetzen.
Der Ölmarkt ist weiterhin durch eine hohe Verunsicherung geprägt. Marktbeobachter verwiesen auf das Inkrafttreten eines weitgehenden Embargos der Europäischen Union (EU) gegen Rohöl aus Russland und auf einen Preisdeckel für russisches Öl von 60 Dollar je Barrel.
Die Ölaktien können der Erholung der Ölpreise am heutigen Mittwoch allerdings nicht folgen. TotalEnergies verliert auf der Handelsplattform Tradegate 1,5 Prozent, BP 1,6 Prozent und Shell gibt 0,5 Prozent nach. Das Umfeld für Ölaktien bleibt aber weiterhin gut. Das nach wie vor hohe Preisniveau bei Öl macht es den Konzernen leicht, Tag für Tag üppige Gewinne zu scheffeln. Anleger bleiben weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.