Die Preise für Brent- und WTI-Öl sowie die Kurse von Energieproduzenten wie etwa Royal Dutch Shell präsentieren sich im heutigen Handel eher schwach. Denn viele Investoren zeigen sich aktuell wieder besorgt über die Entwicklung der Ölnachfrage und verwiesen auf die jüngste Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA.
Mit rund 77.300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Die Entwicklung könnte die angelaufene Erholung der größten Volkswirtschaft bremsen, worauf zuletzt enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt hindeuteten. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend hoch ausgefallen war.
Im Verlauf der Woche hatte auch die Förderpolitik der in der Opec+ zusammengefassten Ölstaaten die Ölpreise belastet. In der Opec+ haben sich Mitglieder des Kartells mit anderen Ölstaaten wie allen voran Russland zusammengeschlossen. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass eine vereinbarte Kürzung der Fördermenge ein Stück weit zurückgenommen wird. Damit werden die Staaten der Opec+ ab August wieder mehr Rohöl auf den Markt bringen.
Die Lage am Ölmarkt bleibt angespannt. Das Risiko eines erneuten Preiskampfes zwischen den weltweit größten Ölproduzenten besteht weiterhin. Ein Einstieg beim Ölpreis auf der Long-Seite oder bei Energietiteln wie Royal Dutch Shell drängt sich daher aktuell nicht auf. Wer die Shell-Papiere bereits im Depot hat, sollte den Stopp bei 12,80 Euro beachten.
Mit Material von dpa-AFX
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