Schwäche? Bislang ist davon bei den Ölpreise nichts zu spüren. Im Gegenteil. Die Ölpreise halten sich in der Nähe der in der vergangenen Woche erreichten Höchststände. Das bedeutet: Öl befindet sich weiterhin auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 2014.
Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im April 88,90 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im März stieg um 42 Cent auf 87,24 Dollar. Zeitweise Kursgewinne gaben die Ölpreise weitgehend wieder ab.Die Erdölpreise werden gegenwärtig sowohl durch ökonomische wie auch politische Faktoren getrieben. Wirtschaftlich sorgen ein tendenziell knappes Angebot und eine zugleich solide Nachfrage für Preisauftrieb. Politisch stehen die Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze im Vordergrund.
„Heute sind es vor allem die Sorgen vor Angebotsausfällen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise, die die Preise immer weiter nach oben treiben“, kommentierte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. „Schließlich ist Russland mit einer täglichen Rohölproduktion von knapp zehn Millionen Barrel der drittgrößte Ölproduzent weltweit.“ Der Ukraine-Konflikt erklärt laut Experten den Unterschied zwischen den Ölsorten. So sei Brent-Öl derzeit teurer, da Europa von einer Zuspitzung des Ukraine-Konflikts stärker betroffen wäre.
Der Bullenmarkt bei Öl ist in vollem Gange. Allerdings schwächeln heute die Aktien der großen Ölproduzenten wie Shell, TotalEnergies, BP oder auch Chevron. Dies könnte ein Vorbote auf eine bevorstehende Konsolidierung bei den Ölpreisen in den kommenden Wochen sein. Angesichts der Rallye, die die Ölpreise an den Tag gelegt haben, wäre das auch nicht verwunderlich und verdient. Anleger sollten ihre Stoppkurse zur Gewinnabsicherung bei den Ölaktien nachziehen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.