Mit einem deutlichen Kurssprung führt die Nordex-Aktie im freundlichen Marktumfeld den MDAX an. Das Anfang März erreichte Mehrmonatshoch bei 12,42 Euro rückt damit wieder näher. Für Schwung sorgt eine Vereinbarung mit RWE über die Lieferung von Windturbinen im großen Stil.
RWE und Nordex haben einen Vertrag über mehrere Jahre unterzeichnet. Dabei geht es um die Lieferung von Anlagen mit einer Gesamtleistung von 800 Megawatt. In den nächsten 2,5 Jahren werde RWE rund 120 Windenergieanlagen von Nordex für die europäischen Märkte beziehen, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag am Rande der WindEurope-Konferenz in Bilbao mit. Beide Unternehmen arbeiten seit Jahren zusammen. RWE betreibt bereits 53 Windparks mit Windenergieanlagen von Nordex in sieben Ländern.
RWE will bis 2030 die installierte Leistung bei Windanlagen an Land von aktuell 8,6 auf 14 Gigawatt erweitern. Der Liefervertrag mit Nordex ergänze „bestehende Abschlüsse optimal und sichert uns weitere Kapazitäten zur Erreichung unserer ambitionierten Wachstumsziele“, kommentierte Katja Wünschel, bei RWE verantwortlich für das Geschäft mit erneuerbaren Energien in Europa und Australien.
Lob für den Großauftrag gab es von Goldman Sachs. Die Nachricht sei positiv und untermauere seine positive Haltung zum europäischen Onshore-Windbranche, so Analyst Ajay Patel in einer neuen Studie. Eine Vereinbarung über mehrere Jahre spiegle die strukturellen Trends wider. Das Kursziel des Experten für Nordex lautet 17,50 Euro, die Einstufung beließ er auf „Buy“.
Während RWE trotz des stetigen Ausbaus der grünen Energie nach wie vor nicht in Fahrt kommt, hellt sich das Bild bei Nordex wieder auf. Die Marge bleibt zwar das Kernproblem. Doch sollte der Sprung auf ein Mehrjahreshoch gelingen, wäre zumindest kurzfristig der Weg nach oben frei. Für Trader wird das Bild spannend.
Mit Material von dpa-AFX