Nach einem deutlichen Abverkauf in den vergangenen zwei Wochen startet die Nordex-Aktie am Dienstag mit einem kräftigen Plus in den frühen Handel. Während der Turbinenbauer 2021 wie erwartet tiefrote Zahlen geschrieben hat, kommt vor allem der Umsatzausblick gut an. Die Marge dürfte derweil weiter schwach bleiben.
Im vergangenen Jahr hat Nordex unter dem Strich einen Verlust von 230,2 Millionen Euro eingefahren – noch einmal rund 100 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Zahlen zum EBITDA und der EBITDA-Marge lagen derweil mit 52,7 Millionen Euro respektive 1,0 Prozent im Rahmen der vorläufigen Zahlen. Belastend wirken bei Nordex weiter vor allem die hohen Kosten für Rohstoffe und Logistik.
Im ohnehin schwierigen Umfeld rechnet der Vorstand nun mit einer weiter angespannten Kostensituation wegen des Ukraine-Kriegs. Im laufenden Jahr soll die EBITDA-Marge deshalb erneut lediglich 1,0 bis 3,5 Prozent betragen. Beim Umsatz werden derweil 5,2 bis sechs Milliarden Euro angepeilt – nach 5,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Während der Margenausblick damit leicht unter den Erwartungen der Experten lag, liegt die Erlösprognose über den Schätzungen.
Immerhin: Selbst am unteren Rand peilt Nordex eine Marge auf dem Niveau von 2021 an. Wesentlich dafür sind laut Konzernangaben ein stabiles Makroumfeld sowie dass man die Kosten weitergeben und den Anteil an Projekten der lukrativen Delta4000-Plattform weiter erhöhen könne.
Der Abverkauf der vergangenen Tage hat einen schwächeren Ausblick vorweggenommen. Entsprechend kann die Nordex-Aktie heute wieder zulegen. Dennoch bleibt es dabei: Die Marge ist das Problem. Auch mit den neuen Zielen drohen unter dem Strich wieder hohe Verluste. Anleger bleiben deshalb trotz der grundsätzlich langfristig guten Aussichten für die Windkraft vorerst weiter an der Seitenlinie.