Trotz Corona-Krise konnte der Turbinenbauer Nordex zuletzt weitere Großaufträge verbuchen. Allerdings könnte es nun immer schwerer werden, diese auch abzuarbeiten. In Spanien musste der Konzern wegen der Ausbreitung der Pandemie nun seine Produktionsstätten schließen.
Sowohl die zwei Werke für die Montage von Maschinenhäusern in Barásoain und La Vall d’Uixó als auch das für die Produktion von Rotorblättern in Lumbier wurden vorübergehend geschlossen. „Die Produktion ist nicht mehr aktiv“, sagte eine Sprecherin zu Reuters. Auch die Wettbewerber Vestas und Siemens Gamesa mussten ihre Fabriken dicht machen.
Spanien ist neben Italien besonders stark von der Corona-Krise betroffen. Das Land hat zuletzt noch striktere Restriktionen eingeführt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Die Beratungsgesellschaft Wood Mackenzie rechnet bereits damit, dass das neu installierte Volumen in der Windbranche wegen der Pandemie weltweit um 4,9 Gigawatt auf 73 Gigawatt zurückgeht. Das geht klar gegen den Trend der vergangenen Jahre, der einen raschen Zubau der Windkraft gezeigt hat.
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind nach wie vor kaum absehbar. Allerdings dürfte der Windboom nach der Pandemie wieder Fahrt aufnehmen. Nordex sollte finanziell gerüstet sein, um die Krise zu überstehen. Der Turnaround könnte sich allerdings weiter verzögern. Die Aktie ist deshalb trotz attraktiver Bewertung nur etwas für sehr spekulative Anleger.