Die Corona-Krise verschont auch die Windbranche nicht. Aufgrund von logistischen Problemen und Lieferengpässen ist im ersten Quartal sogar der Weltmarktführer Vestas in die roten Zahlen gerutscht. Für Nordex sind das keine guten Nachrichten, denn die Dänen haben in der Vergangenheit stets deutlich höhere Margen eingefahren als der deutsche Wettbewerber.
Vestas steigerte den Umsatz zwar überraschend kräftig um 29 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand liegt mit 34,1 Milliarden Euro zudem auf Rekordniveau. Doch operativ fiel ein Verlust an. Um Sondereffekte bereinigt stand im ersten Quartal ein Verlust vor Zinsen und Steuern von 54 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch plus 43 Millionen Euro. Vestas hat die Schätzungen damit deutlich verfehlt.
Weniger margenstarke Projekte und logistische Probleme durch die Corona-Krise waren ausschlaggebend für die schwachen Zahlen. Die Vestas-Aktie kann an der Börse dennoch zulegen. Hintergrund: Die Dänen blicken weiterhin relativ optimistisch auf das Gesamtjahr, auch wenn noch keine konkrete Prognose gegeben wurde.
Vestas schreibt rote Zahlen, die Dänen dürften die Probleme aber schnell in den Griff bekommen. Die Aktie bleibt unverändert der Favorit des AKTIONÄR in der Windbranche.
Bei Nordex steigt nun vor den eigenen Zahlen am 11. Mai die Unsicherheit. Der SDAX-Konzern arbeitete in der Vergangenheit stets deutlich unprofitabler als Vestas. Wie hoch der Verlust nun ausfällt, muss sich zeigen. Anleger bleiben im Vorfeld an der Seitenlinie.