Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine sorgt sich die Welt um die Verlässlichkeit von Öl- und Gaslieferungen. Eine mögliche Alternative für den Westen ist der massive Ausbau der Windkraft. Die Aktien von Turbinenbauern wie Nordex oder Parkbetreibern wie Orsted haben im Handelsverlauf bereits ein beeindruckendes Comeback gefeiert.
Die Orsted-Aktie notierte im Tief heute noch bei 81,32 Euro. Aktuell steht der Kurs sportliche 16 Euro höher, 20 Prozent beträgt somit das Plus intraday. Auch gegenüber dem gestrigen Schlusskurs steht im schwachen Gesamtmarkt ein satter Zuwachs von zehn Prozent zu Buche. Auch die Nordex-Aktie notiert inzwischen mehr als fünf Prozent im Plus, nachdem im frühen Handel noch acht Prozent Minus verzeichnet worden waren.
Klar ist, dass explodierende Ölpreise und die Sorge um ein adäquates Angebot die Suche nach Alternativen nötig macht. Ein schnellerer und deutlicherer Ausbau der Windkraft ist da naheliegend. Doch Anleger sollten angesichts der heutigen Gewinne nicht zu sehr in Euphorie verfallen. Gerade bei den Turbinenbauern sind die Auftragsbücher ohnehin bereits gut gefüllt. Das Problem der Margen, das sich durch die hohe Inflation zuletzt deutlich verschärft hatte, wird sich auch künftig nicht so einfach lösen lassen.
Das Comeback der Wind-Aktien am Donnerstag ist beeindruckend. Doch Nordex, Orsted und Co haben in den vergangenen Wochen und Monaten bereits massiv an Wert verloren. Die Chartbilder sind noch immer angeschlagen. Anleger sollten deshalb vorerst noch abwarten, ob die Green-Tech-Erholung tatsächlich nachhaltig ist – oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein.