Die Sorgen um die Klima- und Energiepolitik in den USA unter einem möglichen Präsident Donald Trump haben grüne Aktien am Montag auf breiter Front deutlich unter Druck gesetzt. Auch der Turbinenbauer Nordex korrigierte nach der jüngsten Erholung, nachdem der Konzern auch noch Auftragszahlen bekannt gegeben hatte. Zudem gibt es nun eine Neuheit.
Erstmals weltweit hat der Konzern in der vergangenen Woche in Deutschland eine Turbine des Typs N175/6.X errichtet. Diese hat eine Nennleistung von bis zu 6,8 Megawatt und ist damit die leistungsstärkste Nordex-Anlage. „Die Errichtung der ersten N175/6.X ist ein wichtiger Meilenstein für Nordex“, so Konzernchef José Luis Blanco. „Die N175/6.X ist ein weiteres Produkt unserer weltweit bewährten Technologie der Delta4000 Plattform, wobei validierte Komponenten zum Einsatz kommen. Durch den großen Rotor der Anlage setzen wir Onshore künftig in Deutschland und Europa neue Maßstäbe in puncto Strommehrertrag, insbesondere zu Zeiten geringer Windgeschwindigkeiten.“
Die Auftragszahlen und durchschnittlichen Verkaufspreise vom Montag kamen im schwachen Marktumfeld derweil zwar nicht gut an. Citigroup-Analyst Vivek Midha bewertete diese aber als besser als befürchtet. Nordex habe bereits im Vorfeld ein lahmes zweites Quartal angedeutet. Im zweiten Halbjahr dürfte es laut Midha wieder besser laufen. Nordex hatte im zweiten Quartal einen Rückgang bei den Auftragseingängen zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 1,3 Gigawatt hinnehmen müssen. Allerdings waren die Verkaufspreise im Schnitt auf 0,96 Millionen Euro je Megawattstunde gestiegen nach zuvor 0,89 Millionen.
Die politische Entwicklung in den USA belastet die grünen Aktien kurzfristig. Bei Nordex wird es nun spannend, ob sich die positive Entwicklung bei den Verkaufspreisen in den vergangenen Jahren auch weiter in einer besseren Profitabilität widerspiegelt. Am 25. Juli werden die Quartalszahlen veröffentlicht. Bis dahin gilt: Wer investiert ist, kann an Bord bleiben und beachtet den Stoppkurs bei 11,00 Euro.