Eine schwarze Woche liegt hinter den Nordex-Anlegern. Nachdem es zunächst noch nach dem charttechnischen Befreiungsschlag ausgesehen hatte, sorgte die überraschende Kapitalerhöhung für tiefrote Kurse. Die Verunsicherung am Markt wächst damit wieder, zumindest die Analysten bleiben aber zuversichtlich.
Jefferies-Analyst Constantin Hesse bezeichnete die Kapitalerhöhung zwar als „überraschenden Schritt“. Der Markt habe den Schritt nicht auf die leichte Schulter genommen, da nicht erwartet wurde, dass Nordex kurzfristig weitere Liquidität benötigt. Dennoch bestätigte er sein „Buy“-Votum mit Kursziel 30 Euro. Mit dem Geld verbessere sich die Position von Nordex erheblich – auch die bilanzielle.
Weiter zum Kauf rät auch das Bankhaus Metzler, das Kursziel wurde lediglich leicht von 28 auf 27 Euro gesenkt. Die neue Delta4000-Generation sei sehr erfolgreich und habe in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, Marktanteile zu gewinnen. Auch die Aussichten würden stimmen. Lediglich die finanzielle Situation bereite nach wie vor Sorgen. Durch die Kapitalerhöhung steige die pro-forma-Eigenkapitalquote nun von 16 auf 27 Prozent und die Nettoliquidität auf 530 Millionen Euro.
Nordex könne damit bestehende Restzweifel von Kunden an der Kreditwürdigkeit zerstreuen. Zudem dürften sich die Zahlungsbedingungen bei den Lieferanten verbessern. Für Investoren sollte sich die Kapitalerhöhung deshalb durch deutlich niedrigere Finanzierungskosten auszahlen.
Klar ist, dass Nordex mit der neuen Kapitalerhöhung Vertrauen verspielt hat. Aus bilanzieller Sicht ist der Schritt aber sicher positiv zu werten. Anleger bleiben deshalb weiter an Bord. Ob die Bezugsrechte ausgeübt werden sollen, erfahren Sie hier.