Ein zweistelliges Minus muss am Donnerstag die Nordex-Aktie hinnehmen. Grund ist eine Kapitalerhöhung des Konzerns zu einem Bezugspreis deutlich unter dem aktuellen Kursniveau. DER AKTIONÄR nennt die Details und schätzt die Lage beim Turbinenbauer ein.
Nordex gibt 42,67 Millionen neue Aktien zum Bezugspreis von 13,70 Euro je Aktie aus. Brutto will der Konzern so 584,6 Millionen Euro einnehmen. Geplant ist die Kapitalerhöhung als Kombination von Bar- und Sachkapitalerhöhung, wobei die Sacheinlagekomponente über 196,6 Millionen Euro vom Großaktionär Acciona kommt.
Bestandsaktionäre bekommen für je elf Bestandsaktien das Recht auf vier neue Aktien. Neben Acciona hat sich auch der zweite Großaktionär SKion verpflichtet, seine Bezugsrechte auszuüben. Nordex selbst will mit dem Geld die Kasse und die Bilanz aufbessern und künftiges Wachstum finanzieren.
Der Bezugspreis von 13,70 Euro liegt weit unter dem aktuellen Kursniveau. Durch die Bezugsrechte haben Bestandsaktionäre immerhin die Möglichkeit, ebenfalls auf dem niedrigeren Niveau zum Zug zu kommen. Das Timing für den Schritt erscheint zwar fragwürdig, zumal sich der Konzern zuletzt bereits mehrfach Geld beschafft hat und finanziell eigentlich gesund dasteht. DER AKTIONÄR rät aufgrund des Bezugspreises investierten Anlegern dennoch, sich zu beteiligen. Langfristig sind die Aussichten für den Turbinenbauer unverändert gut.