In den vergangenen Wochen überzeugte Nordex vor allem mit guten Nachrichten. Doch trotz des Booms der Windbranche hat der Turbinenbauer noch immer mit dem alten Margenproblem zu kämpfen. Der Konzern ist zwar auf dem richtigen Weg, doch die Herausforderungen bleiben. So sinken die Vergütungen für die Turbinen weiter.
Im zweiten Halbjahr 2019 sind die Preise für die Neuverträge laut BNEF auf 700.000 Dollar je Megawatt gefallen. Zum Vergleich: Noch 2014 gab es 1,26 Millionen Dollar je Megawatt. Doch der langfristige Preisverfall macht sich bereits seit Anfang des Jahrzehnts bemerkbar (siehe Grafik).
Die Preise pro Turbine bleiben zwar etwa stabil. Doch die Kunden bekommen immer mehr Leistung für den selben Preis. Das zeigt: Die Konzerne können die Entwicklung bei den Turbinen, die immer leistungsfähiger werden, nicht über höhere Margen an die Kunden weitergeben. Das ist durchaus ein Rückschlag, nachdem es zuletzt noch Berichte über eine Stabilisierung der Preise gab.
Die mangelnde Profitabilität hat im vergangenen Jahr bereits Senvion in die Insolvenz getrieben. Auch weitere Turbinenbauer wie Enercon und Suzlon Energy kämpfen ums Überleben. Nordex schreibt zwar ebenfalls noch rote Zahlen, hat dank der jüngsten Kapitalspritze des Großaktionärs Acciona aber vorerst eine ausreichend starke Kapitaldecke. In diesem Jahr soll zudem der Sprung in die Profitabilität gelingen. Dann dürfte auch die Aktie wieder Fahrt aufnehmen. Für Spekulative!