35 Prozent verliert die Aktie von Siemens Energy am Freitag nach der Gewinnwarnung wegen Problemen bei der Tochter Siemens Gamesa. Im MDAX zählt deshalb auch der Gamesa-Wettbewerber Nordex zu den größten Verlierern. Allerdings lassen sich nur bedingt Rückschlüsse auf die Geschäftsentwicklung bei Nordex ziehen.
Nordex sehe keine mit Gamesa vergleichbaren Probleme, erklärt Jefferies-Experte Constantin Hesse nach Rückfrage beim Unternehmen. Mit den eigenen 5MW-Plattformen sei Nordex seit 2018 als Pionier im Markt, weshalb Hesse den Aussagen ein gewisses Vertrauen entgegenbringt – auch wenn die großen Turbinenbauer vergleichbare Lieferketten hätten. Nordex steht auch weiterhin zu seinen optimistischen Aussagen bezüglich der Auftragserholung nach dem ersten Quartal.
Bei den Anlegern sorgte dies etwas für Beruhigung. Nachdem die Nordex-Aktie im frühen Handel noch mehr als acht Prozent tiefer notierte, wurde das Minus zwischenzeitlich bis auf zwei Prozent reduziert. Aktuell liegt der Wert zwar wieder rund vier Prozent im Minus und hat auch die 11-Euro-Marke wieder unterschritten, dennoch fällt der Verlust damit angesichts des Siemens-Energy-Kurssturzes noch moderat aus.
Die Probleme von Gamesa sind teils hausgemacht, Nordex dürfte nicht im selben Ausmaß in Schwierigkeiten geraten. Dennoch hat auch der MDAX-Konzern weiterhin nicht gezeigt, dass er profitabel arbeiten kann. Erst wenn dies gelingt, sind auch bei Nordex wieder deutlich höhere Kurse drin.