Der positive Newsflow bei Nordex reißt nach wie vor nicht ab. Am Dienstag hat der Turbinenbauer nun die Auftragszahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 veröffentlicht. Diese fielen deutlich besser aus als im Vorjahr, die Aktie notiert weiterhin über der wichtigen 10-Euro-Marke.
Nordex hat im vierten Quartal und auch im Gesamtjahr mehr Aufträge hereingeholt als ein Jahr zuvor. Insgesamt bestellten Kunden im vergangenen Jahr 1.270 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 7,4 Gigawatt, wie das MDAX-Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das waren 16 Prozent mehr bestellte Leistung als im Vorjahr. Die Hamburger verzeichneten dabei einen stabilen durchschnittlichen Verkaufspreis von 0,84 Millionen Euro je Megawatt. „Wie erwartet haben wir eine große Anzahl von Aufträgen gegen Jahresende erhalten“, sagte Konzernchef José Luis Blanco.
Die Aufträge seien mit fast 2,5 Gigawatt im letzten Quartal gegenüber dem bereits guten Vorquartal nochmals gestiegen, so der Manager. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Anstieg von fast 30 Prozent. Allerdings ging der durchschnittliche Verkaufspreis in diesem Zeitraum von 0,89 Millionen auf 0,84 Millionen Euro je Megawatt Leistung zurück.
Nordex hatte bereits seit längerem eine anziehende Nachfrage für das Jahr 2023 in Aussicht gestellt. Allerdings machen dem Unternehmen weiter hohe Kosten sowie Abschreibungen und Zinszahlungen zu schaffen. Im zweiten und dritten Quartal schaffte Nordex vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen operativ zwar den Sprung in die Gewinnzone, allerdings stand in den ersten neun Monaten noch immer ein Verlust im Tagesgeschäft zu Buche. Unter dem Strich schrieb Nordex ebenfalls rote Zahlen. Die Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2023 und das Gesamtjahr legt das Unternehmen am 29. Februar vor.
Die vollen Auftragsbücher auf der einen Seite und die mangelnde Profitabilität auf der anderen Seite verdeutlichen das Problem bei Nordex. Erst wenn die Margen steigen, dürfte auch die Aktie deutlich zulegen. Die niedrigeren Verkaufspreise sind da eher kein gutes Zeichen. Anleger sollten die Zahlen abwarten, DER AKTIONÄR favorisiert derzeit den dänischen Wettbewerber Vestas.
Mit Material von dpa-AFX