Der Turbinenbauer Nordex benötigt einmal mehr Geld. Am Dienstagabend hatte der Konzern angekündigt, eine Wandelanleihe auszugeben. Dabei wurde etwas weniger eingenommen als geplant, das Risiko einer erneuten Verwässerung der Altaktionäre belastet aber den Kurs. Die Nordex-Aktie ist mit einem Minus von rund sieben Prozent Schlusslicht im MDAX.
Es seien nachrangige und unbesicherte Wandelschuldverschreibungen mit einem Volumen von insgesamt 333 Millionen Euro ausgegeben worden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zuvor wurde ein Platzierungsvolumen von rund 350 Millionen Euro angestrebt. Mit dem Erlös sollen die Bilanz gestärkt werden und die Finanzierungskosten verbessert werden. Der Zins liegt den Angaben zufolge bei 4,25 Prozent pro Jahr und damit am oberen Ende der Spanne, die das Unternehmen avisiert hatte.
Der anfängliche Wandlungspreis von 15,73 Euro wurde zudem mit einem Aufschlag von 30 Prozent zum Referenzpreis am untere Ende der angepeilten Spanne festgelegt. Je niedriger der Tauschpreis ist, desto größer ist die Chance, dass Investoren die Schuldverschreibung in Aktien zurückgezahlt haben wollen. Damit steigt das Risiko einer Anteilsverwässerung für Altaktionäre. Frühestmöglicher Rückzahlungstermin der Wandelanleihe ist der 14. April 2028.
Angesichts der anhaltend roten Zahlen ist es nicht überraschend, dass Nordex erneut Geld braucht. Dennoch kommt das am Markt natürlich nicht gut an. DER AKTIONÄR bleibt nach dem schwachen Ausblick zuletzt vorsichtig gestimmt – eine schnelle Trendwende bei den Margen scheint es nicht zu geben.
Mit Material von dpa-AFX