Der designierte US-Präsident Donald Trump hat in der vergangenen Woche massive Kritik an der Windkraft geäußert und die gesamte Branche stark unter Druck gesetzt. Der Turbinenbauer Nordex hat seitdem aber zahlreiche neue Aufträge vermeldet, die Aktie konnte sich entsprechend von den Tiefs lösen. Der Trend setzt sich am Dienstag fort.
Bereits Ende der vergangenen Woche hatte Nordex innerhalb von zwei Tagen zahlreiche neue Aufträge vermeldet, ehe am Montag weitere Orders über 247 Megawatt aus Kanada vermeldet wurden. Am Dienstag folgte nun die Meldung, dass aus der Türkei im vierten Quartal insgesamt 97 Turbinen mit einem Volumen von 638 Megawatt bestellt wurden.
Der türkische Markt wird für Nordex ohnehin immer wichtiger. Im Gesamtjahr 2024 gab es Aufträge im Volumen von einem Gigawatt. Bis 2035 will das Land den Ausbau von Wind- und Solarkraft sogar auf 120 Gigawatt vervierfachen. Nordex ist dabei mit einem Marktanteil von 30 Prozent Marktführer.
Durch die zahlreichen und auf mehrere Meldungen verteilten Aufträge lindert Nordex die Sorgen der Anleger rund um die Trump-Präsidentschaft. Weiteren Schwung gab es zu Wochenbeginn auch durch die Small-Cap-Studie von Jefferies, die etwa auch bei SMA Solar und PVA TePla für Kursgewinne gesorgt hatte. Dank der gut gefüllten Auftragsbücher, einer besseren Profitabilität und rekordhoher Barmittelbestände sei das Chance-Risiko-Profil attraktiv.
Durch die geschickte Verteilung der Auftragsmeldungen hat Nordex für einen Stimmungsumschwung gesorgt. Die Aktie hat sich von den Tiefs gelöst und sieht charttechnisch plötzlich wieder spannend aus. Doch weitere Trump-Kritik könnte das Bild schnell wieder ändern – zumal vor allem die Profitabilität weiter das große Fragezeichen bleibt. Es gibt für langfristig orientierte Anleger attraktivere Werte am Markt, für Trader offeriert der Chart dagegen durchaus eine Chance.