Am Mittwoch hat der chinesische Elektroautonewcomer Nio die Zahlen für das Q4 respektive das Gesamtjahr 2022 veröffentlicht. Diese verfehlten die Analystenerwartungen teils deutlich, sodass die Aktie deutliche Verluste verbuchte. In der Folge meldeten sich erste Analysten zu Wort.
So kritisierte die Deutsche Bank etwa die deutlich gesunkene Bruttomarge von 3,9 Prozent im vierten Quartal. Diese läge deutlich unter den erwarteten 13,5 Prozent der Bank. Das ausgegebene Absatzziel von 240.000 Fahrzeugen für 2023 sei schwer zu erreichen. Aktuell stehe der Autobauer vor den größten Herausforderungen seit dem Beinahe-Bankrott 2020.
Die Bank of America bemängelte ebenfalls die gesunkene Marge. Jedoch hob die Bank die im vierten Quartal auf 6,8 Prozent gesunkene Fahrzeugmarge hervor. Diese liege deutlich unter den 20,9 Prozent des Vorjahres. Die Schätzungen für das Umsatzvolumen für die Jahre 2023 und 2024 reduzierte die BofA um zwölf beziehungsweise 8 Prozent. Zudem werde sich der Nettoverlust in diesem Zeitraum weiter ausweiten. Dementsprechend wurde das Kursziel für die Aktie von 109 auf 93 Hongkong Dollar gesenkt. Die Kaufempfehlung gilt jedoch weiterhin.
Die Zahlen von Nio waren enttäuschend. Beim Ausblick hofft der Konzern auf positive Effekte durch den Rollout neuer beziehungsweise aktualisierter Modelle. Dennoch: An der NYSE gelisteten ADRs verloren am Mittwoch rund sechs Prozent, in Hongkong geht es am Donnerstag um ganze 13 Prozent bergab. Das Chartbild hat sich damit weiter verschlechtert. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.