Das chinesische Elektroauto-Startup Nio hat einem Großteil der Konkurrenz informations- und softwaretechnisch bereits einiges voraus. Dennoch geht der Autobauer nun eine Kooperation mit dem Tech-Riesen Tencent ein. Der chinesische Videospiel- und Technologiekonzern soll Nio beim autonomen Fahren nach vorne bringen.
Das gaben die beiden Unternehmen am Montag bekannt. Konkret unterstützt Tencent den Autobauer bei hochpräzisen HD-Karten, die zum automatisierten Fahren benötigt werden. Zudem wird Nio die Cloud-Dienste des Tech-Konzerns nutzen, um die riesige Menge an Daten zu speichern und zu verarbeiten, die zum Trainieren des autonomen Fahrens benötigt werden. Eine ähnliche Partnerschaft zu diesem Zweck ist im August auch der Nio-Konkurrent XPeng mit Alibaba eingegangen.
Die Partnerwahl macht durchaus Sinn, da Tencent bereits große Anteile an Nio hält. Während Tencent von Chinas Unterstützung für New Energy Vehicles profitieren kann, erhält Nio die technologische Unterstützung eines der größten Unternehmen Chinas. Zudem kann die Kooperation dem Autobauer helfen, Kosten zu sparen und die wachsenden Verluste zu reduzieren.
Mit der Zusammenarbeit kann Nio die Vorteile bei der Fahrzeugsoftware weiter ausbauen und so den etablierten Autobauern Konkurrenz machen. Nio überzeugt mit starken Fahrzeugen und weiteren Modellen in der Pipeline. Das Unternehmen ist interessant. Die Aktie scheint sich nach dem massiven Abverkauf zuletzt wieder gefangen zu haben und konnte seit Montag deutlich zulegen. Dennoch bleiben chinesische Aktien riskant und es ist mit einer erhöhten Volatilität rechnen. Ein Investment eignet sich daher nur für risikofreudige Anleger.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.