Der amerikanische Fahrzeughersteller Nikola schreibt weiter rote Zahlen. Kein Wunder, dass das angeschlagene Unternehmen immer wieder auf liquide Mittel angewiesen ist, um den Fortbestand der Gesellschaft zu gewährleisten. Erneut will sich Nikola an der Börse über Kapitalmaßnahmen frisches Geld beschaffen. Das kommt alles andere als gut an.
Konkret will Nikola über die Ausgabe von neuen Aktien 100 Millionen Dollar eintreiben, weitere 200 Millionen Dollar sollen per Wandelschuldverschreibungen (mit Fälligkeit im Jahr 2026) in die leeren Kassen der Amerikaner fließen.
Die Aktie von Nikola fällt nach der Ankündigung der geplanten Kapitalmaßnahmen um knapp 20 Prozent. Aktuell wird die Gesellschaft (nach dem Kurseinbruch) mit einem Börsenwert von rund 800 Millionen Dollar gehandelt. Entsprechend hoch ist die Verwässerung, die bei einer erfolgreichen Umsetzung der geplanten Maßnahmen die Altaktionäre treffen würde. Hinzu kommt das ohnehin niedrige Kursniveau, welches zwangsläufig zu einer höheren Verwässerung führt.
Ein weiterer Belastungsfaktor für Nikola ist natürlich auch das derzeitige Zinsumfeld. Noch hüllt sich das Unternehmen in Schweigen: "Der Zinssatz, der anfängliche Wandlungssatz und die sonstigen Bedingungen der Schuldverschreibungen werden zum Zeitpunkt der Preisfestsetzung für das Angebot der Schuldverschreibungen festgelegt", heißt es in einer Pressemitteilung von Nikola.
Der Fahrzeughersteller Nikola zapft einmal mehr den Kapitalmarkt an, um frische liquide Mittel einzutreiben und damit den Geschäftsbetrieb zu sichern. Schwarze Zahlen sind bei der Gesellschaft indes weiter nicht in Sicht. Ohnehin dürfte es schwierig für Nikola werden, die gewünschten Summen bei den angekündigten Kapitalmaßnahmen einzusammeln. Anleger sollten unverändert einen großen Bogen um den amerikanischen Wert machen.