In den vergangenen Wochen ist die Nikola-Aktie deutlich unter die Räder gekommen. Am Donnerstag springt der Aktienkurs des Elektro-LKW-Bauers allerdings zeitweise deutlich nach oben. Für Rückenwind sorgen dabei neben Aussagen zum Produktionsstart der Wasserstoff-Version Nikola Tre auch die guten Quartalszahlen, welche das Unternehmen heute veröffentlichte.
Bei Elektro-LKW-Bauer Nikola hat sich im ersten Quartal einiges getan: Am 21. März startete die Serienproduktion der Batterie-Version des Nikola Tre (DER AKTIONÄR berichtete), im April wurden die ersten elf verkaufsfähigen LKWs an die Händler ausgeliefert und zusätzlich 134 Bestellungen für den batterieelektrischen Nikola Tre eingesammelt.
Aus fundamentaler Sicht stand im ersten Quartal ein bereinigter Verlust je Aktie von 0,21 Dollar zu Buche. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Verlust je Aktie von 0,27 Dollar gerechnet. Noch deutlicher übertraft Nikola die Markterwartungen beim Umsatz: Hier standen 1,9 Millionen Dollar in den Büchern, prognostiziert wurden hingegen Erlöse von 0,1 Millionen Dollar.
Zudem sieht sich der LKW-Bauer auf Kurs, bei den Auslieferungen das Jahresziel von 300 bis 500 batterieelektrischen Nikola Tre zu erreichen. Außerdem will Nikola im laufenden Geschäftsjahr mindestens zwei Tankstellenpartner im Bundesstaat Kalifornien gewinnen und mit dem Bau eines Wasserstoffproduktionszentrums in Arizona beginnen.
Neben dem batterieelektrischen Antrieb soll der Nikola Tre in naher Zukunft auch mit Wasserstoff-Antrieb erhältlich sein. Nikola teilte mit, dass die Brennstoffzellenversion Ende April eine erste Testreihe mit Anheuser-Busch in Kalifornien abgeschlossen hat und in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in Produktion gehen soll.
An der Börse kommen die Zahlen gut an: Zum Handelsbeginn legte die Nikola-Aktie um rund neun Prozent zu. Allerdings schmolzen die Kursgewinne in einem schwachen Marktumfeld schnell wieder zusammen. Aus Sicht des AKTIONÄR ist die Nikola-Aktie aufgrund der hohen Bewertung (Der Marktkapitalisierung von 3,1 Milliarden Dollar steht ein geschätzter Jahresumsatz 107 Millionen Dollar gegenüber) weiter kein Kauf.