HYBRIT (mit "T") ist mehr als ein Pilotprojekt. Das Joint Venture, welches vom Stahlkocher SSAB, der Bergwerkgesellschaft LAKB und dem Energieversorger Vattenfall ins Leben gerufen wurde, zielt auf eine fossilfreie Stahlproduktion ab, bei der "grüner Wasserstoff" eine entscheidende Rolle einnehmen soll. Und der Wasserstoff-Spezialist Nel ist mit von der Partie.
Laut HYBRIT verursacht die Stahl-Industrie weltweit sieben Prozent der gesamten CO2-Emissionen. In Schweden allein, wo das Projekt realisiert wird, sogar zehn Prozent. Mit der Einführung von nationalen und internationalen CO2-Preisen und Klimazielen muss auch die Industrie zunehmend umdenken, wie sich der Ausstoß verringern lässt. Denn gleichzeitig steigt der Stahlbedarf bis 2050.
Anstoß zum Umdenken
Das Projekt des Joint Ventures, welches im schwedischen Luleå mit einem Elektrolyseur von Nel entsteht, könnte im Erfolgsfall eine Vorbildfunktion für viele fossilfreie Stahlproduktionen weltweit einnehmen.
Sogar Bill Gates hat das Thema auf der Agenda. In seinem Blog gatesnotes beschreibt er die HYBRIT-Initiative: "Hydrogen fuels exist today, but they’re expensive to make and transport, so companies are trying to drive the cost down and make hydrogen fuels available at scale. The Swedish steelmaker SSAB plans to build the world’s first fossil fuel-free steel plant powered by hydrogen, which will be running as a pilot project next year."
Von Nel soll ein 4,5 Megawatt Elektrolyseur bei der Anlage in Schweden zum Einsatz kommen. Dass die Norweger bei diesem hochspannenden Projekt mit vertreten sind, spricht für die Technologie des Unternehmens. Doch klar ist auch: Beim HYBRIT-Projekt ist Geduld gefragt. Gleiches gilt für die ambitioniert bewertete Nel-Aktie. Es braucht weitere lukrative Aufträge, um die Bewertung zu rechtfertigen und aus charttechnischer Sicht wieder nachhaltig den Weg nach oben einzuschlagen. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 0,60 Euro.