Die Nikola-Aktie stand am Dienstag unter Abgabedruck und ging mit einem Minus von fast zehn Prozent aus dem Handel. Der Grund hierfür war eine Vereinbarung über den Verkauf von Aktien im Wert von bis zu 300 Millionen Dollar an die Investmentbank Tumim Stone Capital. Es drängt sich die Frage auf, wozu das frische Geld benötigt wird.
Das Kapital soll dabei helfen, die Produktion der Brennstoffzellen-Lkws und Wasserstofftankstellen aufrecht zu erhalten. Nikola befindet sich gerade in der ersten Bauphase eines 600 Millionen Dollar teuren Werks in Coolidge (Bundesstaat Arizona).
Im Informationsschreiben an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC steht, dass das Lkw-Start-up 155.703 neue Aktien ausgegeben hat. Tumim muss die Aktien im Laufe der nächsten drei Jahre auf Wunsch von Nikola kaufen. Eine Obergrenze für den Preis der Aktie, die aktuell bei 15,60 Dollar notiert, gibt es dabei nicht.
Beiderseitige Eingeständnisse
Beide Unternehmen einigten sich darauf, dass die Investmentbank während der Laufzeit des Kaufvertrags keine Kreditgeschäfte mit Dritten abschließen wird. Als Gegenleistung stimmte Nikola zu, keine weiteren Schulden aufzunehmen.
Bisher konnte das Lkw-Start-up noch keine nennenswerten Umsätze erzielen. Der frische Kapitalbedarf unterstreicht, dass Nikola im aktuellen Stadium weiterhin Geld verbrennt. Eine Besserung wird erst im vierten Quartal 2021 erwartet. Zu dem Zeitpunkt rechnet das Unternehmen mit dem Bau und Verkauf von 50 bis 100 batterie-elektrischen Lkw.
Charttechnisch betrachtet befindet sich die Nikola-Aktie weiterhin im abflachenden Abwärtstrend. Die 50-Tage-Linie bei 13,13 Dollar wurde zwar überwunden, doch nun warten mit dem GD100 bei 16,03 Dollar und dem GD200 bei 19,55 Dollar die nächsten Hürden.