Derzeit fehlen bei dem Papier von Nel einfach die Impulse. Sowohl nennenswerte Aufträge als auch bahnbrechende Neuigkeiten aus dem aufstrebenden Wasserstoff-Sektor lassen derzeit auf sich warten. Indes rät JPMorgan unverändert von einem Engagement auf der Long-Seite beim norwegischen Elektrolyse-Spezialisten ab.
Die US-Bank hat die Einstufung für Nel auf "Underweight" belassen. Während der jüngsten "JPM Global Hydrogen Week" sei die Meinung vorherrschend gewesen, dass für eine Wasserstoff-Wende auf kurze Sicht noch erhebliche Herausforderungen bewältigt werden müssten, bevor größere Investitionen getätigt werden können, schrieb Analyst Jeffrey Zekauskas in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie.
Inzwischen gebe es aber Fortschritte, sodass die Erwartungen an die Technik nun realistischer seien. Für aus dem Wirtschaftsraum EMEA kommende Lösungsanbieter für die Wasserstoff-Herstellung mit elektrischer Energie sowie deren Speicherung und Verteilung bleibe er allerdings vorsichtig.
Expansionspläne nehmen Formen an
Von Unternehmensseite gibt es derzeit wenig zu berichten. Zuletzt erklärten die Norweger Anfang Mai, im US-Bundesstaat Michigan eine Gigafactory errichten zu wollen. "Wir sind begeistert, dass Nel Hydrogen bis zu 400 Millionen Dollar investiert und mehr als 500 gut bezahlte Arbeitsplätze im Bereich der sauberen Energie hier in Michigan schafft", sagte Gouverneur Whitmer zu der Absicht der Skandinavier, in seinem Bundesstaat ein Werk zu eröffnen.
Auch was die Berichtssaison angeht, müssen sich interessierte Anleger noch ein paar Wochen gedulden. Nel will am 18. Juli seinen Halbjahresbericht vorlegen beziehungsweise einen Einblick in den Geschäftsverlauf der Monate April bis Juni geben. Dann wird sich zeigen, wie sich Nel trotz der derzeitigen Newsflaute operativ geschlagen hat.
Anleger sollten Nel trotz des kritischen Analystenkommentars und den derzeit ausbleibenden Großaufträgen nicht abschreiben. Das Unternehmen verfügt über aussichtsreiche Elektrolyse-Technologien, die in einer modernen Wasserstoff-Energiewelt ihren Platz finden dürften. Neueinsteiger warten positive Chartimpulse ab. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 1,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)