Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel hat seine Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Positiv: Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte der Elektrolyseur-Hersteller den Auftragseingang steigern. Sowohl der Umsatz als auch der Auftragsbestand entwickelten sich zwischen April und Juni aber rückläufig.
So verringerte sich der Umsatz (fortgeführter Geschäftsbetrieb) um ein Zehntel auf 332 Millionen Norwegische Kronen. Analysten hatten hingegen 424,4 Millionen Kronen auf dem Zettel - hier haben offensichtlich einige Analysten noch die Betankungssparte komplett berücksichtigt. Beim EBITDA verbuchte Nel einen Verlust in Höhe von 79 Millionen Kronen - auch hier rechneten Analysten im Schnitt mit einem etwas besseren Abschneiden (Schätzung: Fehlbetrag in Höhe von knapp 70 Millionen beim EBITDA erwartet).
$NEL Q2 earnings. Order intake up 18%, order backlog down 13%. "Solid cash position and no immediate need to raise additional equity." #Hydrogen $CAVEN https://t.co/XP7sypXPSb pic.twitter.com/6wNDDOYDcU
— Michel Doepke (@doepke_michel) July 17, 2024
Überraschend gut entwickelte sich der Auftragseingang im zweiten Jahresviertel. Nel wies ein Plus von 18 Prozent auf 270 Millionen Norwegische Kronen aus. Indes verringerte sich der Auftragsbestand um 13 Prozent auf nun gut zwei Milliarden Norwegische Kronen. Der skandinavische Elektrolyse-Spezialist verfügt über liquide Mittel (per Ende Juni) in Höhe von 2,23 Milliarden Norwegische Kronen.
Der Hauptfokus im zweiten Quartal lag auf der Abspaltung der Fueling-Sparte Cavendish Hydrogen. Diese war mit Kosten verbunden und hat entsprechend das Ergebnis von Nel belastet. Da die abgetrennte Division von Nel allerdings deutlich schlechtere Margen in der Vergangenheit aufgewiesen hat, sollte sich der Elektrolyseur-Hersteller von weiter der Gewinnschwelle annähern.
Nel hat sich wie erwartet im zweiten Quartal nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wichtig ist, dass das Unternehmen in den kommenden Quartalen weitere Großaufträge an Land ziehen und die Profitabilität verbessern kann. Anleger sollten vorerst von einem Engagement auf der Long-Seite absehen und die Kursreaktion auf die Zahlen abwarten.